Novemberpogromgedenken Villach

Am Donnerstag, dem 8. November 2012 um 19 Uhr findet in der evangelischen Kirche im Stadtpark Villach die alljährliche Gedenkfeier an den Novemberpogrom 1938 statt, gestaltet vom Verein Erinnern Villach.
Wann

08.11.2012 von 18:00 bis 19:30 (CET / UTC100)

Bundesland

Kärnten

Wo

kaernten

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Schon vor dem Anschluss an Nazi-Deutschland im März 1938 gab es einen weitverbreiteten und hasserfüllten Antisemitismus in Kärnten.
1. Im Jahre 1922 hat der Villacher Alpenverein auf dem Gipfelhaus am Dobratsch eine Tafel angebracht mit der Inschrift: »Für Juden und Hunde Eintritt verboten«.
2. Im Jahre 1933 beging der jüdische Mathematiklehrer Ernst Singer des Villacher Peraugymnasiums Selbstmord, weil er die andauernden rassistischen Beschimpfungen seitens einiger Kollegen nicht mehr ertragen konnte. Mit einer Pistole erschoss er sich im Konferenzzimmer.
3. Der Villacher Leopold Fischbach besuchte von 1923 bis 1927 die Unterstufe des Peraugymnasiums. In seinen Erinnerungen schilderte er sehr eindringlich die täglichen Schikanen, denen ein jüdischer Schüler in Villach damals ausgesetzt war. Der tägliche Weg von der Klagenfurterstraße über den Hauptplatz zur Schule war für den 11-jährigen Leopold ein einziger Spießrutenlauf. Von seinen Mitschülern wurde er andauernd verspottet: »Jüdchen Jüdchen hed hed hed Schweinefleisch macht dick und fett«. In der Folge mied er den Hauptplatz und benützte Seitengassen um in die Schule zu kommen.
4. Im Jahre 1933 forderte der Villacher Turnverein seine Mitglieder dazu auf nicht bei Juden zu kaufen: »Jeder Groschen, der zu einem Juden getragen wird, hilft mit, die jüdische Macht zu stärken. Deutsches Geld, durch Arbeit deutscher Hände, gehört wieder in deutsche Hände«.