ABGESAGT! PH Exkursion für LehrerInnen: Kärnten – Slowenien: Last der Vergangenheit – Hoffnung für die Zukunft

Die dreitägige bundesweite, abteilungsübergreifende PH-Exkursion in die Gottschee wurde vom Bund nicht genehmigt und wird daher nicht stattfinden.
Wann

05.07.2015 08:00 bis 07.07.2015 16:00 (CET / UTC200)

Bundesland

Kärnten

Wo

kaernten

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iCal

Veranstaltungsleitung: Nadja Danglmaier, erinnern.at Kärnten

 

Nach dem Überfall deutscher, italienischer, ungarischer und bulgarischer Truppen auf Jugoslawien im April 1941 und der raschen Kapitulation entwickelte sich der Balkan zu einem der blutigsten Kriegsschauplätze des Zweiten Weltkriegs. Besonders verhängnisvoll war dieser Überfall für das slowenische Volk, dessen gesamtes Siedlungsgebiet zwischen den drei Besatzungsmächten Deutschland, Italien und Ungarn aufgeteilt wurde. Ein brutales Germanisierungsprogramm, maßgeblich von der Steiermark und von Kärnten aus organisiert, wurde in Gang gesetzt. Beabsichtigt war die Auslöschung der ethnischen Identität des slowenischen Volkes.

Im November 1943 wurden auf der Vollversammlung des „Antifaschistischen Rates der Volksbefreiung Jugoslawiens“ (AVNOJ) der deutschsprachigen Volksgruppe die Bürgerrechte aberkannt und ihre Enteignung, Vertreibung bzw. Deportation beschlossen. Diese Beschlüsse bildeten die rechtliche Grundlage für die Abrechnung mit dem deutschen „Klassenfeind“ unmittelbar nach dem Kriege.

Der Überfall auf Jugoslawien und die NS-Okkupationspolitik einerseits als auch der Befreiungskampf und die nachfolgende Rache der Partisanen andererseits haben tiefe Gräben zwischen Kärnten und Slowenien aufgerissen. Seit Jahrzehnten ist dieses Thema mit einem Schweigetabu belegt und es gibt darüber keine öffentliche Diskussion. Auch im Geschichtsunterricht in den österreichischen Schulen gehört dieses Kapitel nicht zum „Stoff“. Im Hinblick auf unsere gemeinsame Geschichte, unsere gemeinsame Grenze und unsere gemeinsame EU-Zugehörigkeit ist eine Hinwendung zu diesem Teil unserer gemeinsamen Vergangenheit längst notwendig.

 

Das Seminar startet in Klagenfurt mit Einführungsreferaten zum Thema, bevor wir die Fahrt nach Slowenien antreten. Auf der Strecke machen wir Halt im Südkärntner Zell/Pfarre, einer Hochburg des kärntner slowenischen Partisanenwiderstandes. Den zweiten und dritten Seminartag verbringen wir in der Gottschee. Exkursionen mit ExpertInnen führen uns in den Hornwald, wo wir uns mit Massengräbern und den verschwundenen Gottscheer Dörfern auseinandersetzen. Weiters besuchen wir das Museum in Kočevje, das ehemalige Partisanenbasislager Baza 20 und treffen Personen des Gottscheer Altsiedler-Vereins.

 

Programmpunkte:
Einführungsreferate von Valentin Sima und Brigitte Entner

Partisanenbunker und Friedhof in Zell/Pfarre

Museum Kocevje (Gottschee)

Gottscheer Hornwald mit Massengräbern und verschwundenen Dörfern

Gottscheer Altsiedler-Kulturverein und Heimatmuseum

Baza 20 (Partisanenbasislager)

zwei Übernachtungen in Dolenjske Toplice