Tagung: Zweiter Weltkrieg und ethnische Homogeniesierungsversuche

Verortung und Ziele der Tagung:
Anlass für die Tagung ist die zwangsweise Aussiedlung slowenischer Familien aus Kärnten im April 1942. Die Tagung möchte ein Geschehen, welches Betroffene als singuläre Bedrohung erlebt haben, zeitlich, räumlich und thematisch in einen breiteren Rahmen stellen.
Die Idee der ethnischen Homogeniserung erlebte unter dem Nationalsozialismus eine neue Qualität. Die Umsiedlungen wurden zum Teil begleitet von einer ungeheuren Eskalation der Gewaltausübung. Gegen Kriegsende führte eine Gegenbewegung zu zwangsweisen Evakuierungen, Fluchtbewegungen und schließlich Vertreibungen. Immer wieder aufflammende internationale Debatten zeigen, dass diese Ereignisse bis heute nachwirken. Diese Debatten dienen nicht nur der Bearbeitung erlebter Traumata, sondern sind auch als interessengeleitete Politik zur Unterstützung diverser Ansprüche auf Restitution usw. zu begreifen.
Die Tagung richtet auf Basis des aktuellen internationalen Forschungsstandes ihren Fokus auf diese umfangreiche Problematik und will auf Basis der bisher geleisteten Forschungsarbeiten neue Impulse setzten.
Eine Podiumsdiskussion, die sich speziell an Lehrer und Lehrerinnen sowie in der Erwachsenenbildung Tätige richtet, geht der Frage nach, inwieweit diese Problematik auch Thema im Unterricht (und anderen Bildungsbereichen) sein kann und muss und mit welchen Mitteln Schüler und Schülerinnen angesprochen werden können.

Während der Tagung wird in den Räumlichkeiten des Musil-Hauses auch die Wanderausstellung zu sehen sein / Med posvetom bo v prostorih Musilove hiše videti tudi potujoča razstava:
Pregon koroških Slovencev leta 1942 Zwangsweise Aussiedlung slowenischer Familien aus Kärnten

Für weitere Informationen

email: b.entner@szi.at; valentin.sima@aau.at
tel: +43 463 319222-15; +43 463 2700-2243