Bericht zum 34. Israel-Seminar

Das zweiwöchige Seminar in Israel, zentraler Teil des Lehrgangs "Holocaust. Erinnerungskulturen. Geschichtsunterricht" der Pädagogischen Hochschule Salzburg in Kooperation mit _erinnern.at_, fand unter Leitung von Adelheid Schreilechner und Axel Schacht vom Samstag, 6. Juli bis Freitag, 19. Juli 2019 statt.

An dieser Fortbildung nahmen 23 LehrerInnen teil, die in unterschiedlichen Schultypen und Bundesländern tätig sind. Das Seminar bot zwei intensive Fortbildungswochen an der International School for Holocaust Studies in Yad Vashem und im Center for Humanistic Education in Lohamei Hagetaot.

 

In Yad Vashem standen sowohl Vorträge zu pädagogischen Konzepten und historischen Themen wie auch die Arbeit mit Lernmaterialien am Programm. So sprachen Prof. Yehuda Bauer über „Shoah und Zionismus“ und Dr. Tobias Ebbrecht-Hartmann hielt seinen Vortrag unter dem Titel„Vom Vorurteil zur Weltanschauung - Elemente des Antisemitismus“ und ging dabei auf Definition und Elemente von Antisemitismus vor, während und nach dem Nationalsozialismus ein. Konkrete Lernmaterialien die die TeilnehmerInnen auch ganz praktisch kennen lernen konnten, waren unter anderem „A Street in Poland“, „Was geht mich die Geschichte an? Den Holocaust im 21. Jahrhundert unterrichten.“ oder das neu entwickelte Material „Entscheiden und Handeln“ zum Massaker in Bialystok. Die Seminarleitung in Yad Vashem hat in bekannter engagierter Art und Weise Deborah Hartmann übernommen.

Die Drei Tage in Lohamei Haghetaot waren geprägt durch das Kennenlernen des Kibbuz, Besuche einzelner Ausstellung im zentralen Museum genauso wie ein Besuch des Yad la Yeled Kindermuseums sowie Workshops zu konkreten Methoden, die durch das Center for Humanistic Education auch in ihren Programmen mit jüdischen wie arabischen Jugendlichen aus Israel zur Anwendung kommen. Hierbei war auch der durch diese Institution forcierte jüdisch-arabische Dialog und die Bedeutung der dialogischen Auseinandersetzung mit der Geschichte Thema. In Lohamei Haghetaot wurde die Gruppe heuer von Itai Bar begleitet und betreut.

 

Im Rahmen von Treffen mit „Israeli Austrians“ gab es sowohl in Jerusalem als auch in Tel Aviv die Gelegenheit, abseits eines klassischen „ZeitzeugInnen-Gespräches“ vertriebene ÖsterreicherInnen kennen zu lernen. Diese Begegnungen hinterließen in der Gruppe einen starken Eindruck.

 

Die geopolitisch ausgelegte Exkursion im Norden des Landes, bei der wir historisch bedeutende und landschaftlich besonders eindrucksvolle Orte besuchten, führte uns zum Friedhof Kinneret (Friedhof der Pioniere), zur Banias Quelle (eine Quelle des Jordan), in das drusische Dorf Mas'ade (inkl. Mittagessen), auf den Berg Mount Bental auf den Golanhöhen oder zu den Höhlen von Rosh Hanikra. Shlomit Gross begleitete die Gruppe für zwei Tage in den Norden.

 

Die TeilnehmerInnen kehrten einmal mehr mit einer Vielzahl von Erfahrungen, Anregungen und Materialien für ihren Unterricht, mit zahlreichen Erkenntnissen und neuen Fragen zurück nach Österreich.