KZ-Gedenkstätte Mauthausen: Vermittlungsprogramm für SchülerInnen

Anregungen zur Vor- und Nachbereitung von Gedenkstättenbesuchen in der Schule. Das Vermittlungsprogramm richtet sich an SchülerInnen ab der 8. Schulstufe (14. Lebensjahr).

Rundbrief zum pädagogischen Vermittlungsprogramm von

DDr.in Barbara Glück (BM.I.) /Mag.a Gudrun Blohberger (Leiterin der KZ-Gedenkstätte Mauthausen /  Pädagogische Leiterin der KZ-Gedenkstätte Mauthausen) an die DirektorInnen und LehrerInnen

„Wie hat es angefangen?
Hätte es verhindert werden können?

Wie würde ich mich verhalten?

Könnte es noch einmal geschehen?

Wie kann ich das verhindern?“

(Aus einem Gedicht der Komensky-Berufsschule Wien)

 

Mit diesem Brief informiert Sie die pädagogische Abteilung der KZ-Gedenkstätte Mauthausen über das Vermittlungsprogramm für SchülerInnen, das wir Ihnen gerne in einem Überblick darstellen:

 

Unsere pädagogischen Leitgedanken

„Was hat es mit mir zu tun?“ ist die Leitfrage unserer dialogorientierten Vermittlungsarbeit.

Sie ist von der Überzeugung geprägt, dass ein „Lernen aus der Geschichte“ nur dann initiiert werden kann, wenn es gelingt, Bezüge zur Lebenswelt und -realität unserer BesucherInnen herzustellen. Die Geschichte des ehemaligen Konzentrationslagers wird dabei als Geschichte von Menschen diskutiert - Menschen, die Handlungsspielräume hatten und Entscheidungen treffen konnten. Bei den begleiteten Rundgängen nähern wir uns verschiedenen Perspektiven an: der Perspektive der Opfer, der Perspektive der Täter, der Perspektive des Umfelds.

Die pädagogischen Leitgedanken der KZ-Gedenkstätte Mauthausen wurden im Austausch mit nationalen und internationalen AkteurInnen formuliert und werden beständig weiter entwickelt. VermittlerInnen, die eine mehrmonatige Ausbildung an der KZ-Gedenkstätte Mauthausen absolvierten, begleiten Ihre SchülerInnen bei ihrem Aufenthalt an der KZ-Gedenkstätte.

 

Empfohlenes Alter für Gedenkstättenbesuche

Unser Vermittlungsprogramm richtet sich an SchülerInnen ab der 8. Schulstufe (14. Lebensjahr).

Da die Geschichte von Konzentrationslagern immer eine Geschichte von extremer Gewalt ist, ist ein Besuch für jüngere SchülerInnen nicht zu empfehlen.

 

Anregungen zur Vor- und Nachbereitung von Gedenkstättenbesuchen in der Schule

Auf unserer Homepage www.mauthausen-memorial.at finden Sie unter dem Menüpunkt „Pädagogik“ Anregungen, wie Sie einen Gedenkstättenbesuch vor- und nachbereiten können. Weiters möchten wir auch auf unseren Kooperationspartner erinnern.at“ hinweisen. Diese Institution entwickelt Bildungsangebote für PädagogInnen und stellt unter www.erinnern.at Materialien für den Unterricht zur Verfügung.

 

Vermittlungsangebote an der KZ-Gedenkstätte Mauthausen

Der Eintritt an der KZ-Gedenkstätte Mauthausen ist für alle BesucherInnen kostenlos.

Die Beiträge für Vermittlungsangebote entnehmen Sie bitte untenstehenden Angaben.

Begleiteter Rundgang

Dauer:                        ca. 2 Stunden

Gruppengröße:           maximal 30 SchülerInnen (in den Monaten November und Dezember bieten wir nach Möglichkeit Begleitungen in Kleingruppen mit einer Gruppengröße von maximal 15 SchülerInnen an)

Kosten:                       € 3,-/SchülerIn

Route:                         ehemalige Lagerstraße – Steinbruchkante – Denkmalpark – ehemaliges Schutzhaftlager

Sprachen:                   Deutsch, Englisch; weitere Sprachen auf Anfrage

 

Begleiteter Rundgang mit Vor- und Nachgespräch

Dauer:                        ca. 3,5 Stunden

Gruppengröße:           maximal 15 SchülerInnen

Kosten:                       € 5,-/SchülerIn

Route:                         Bei einem Vorgespräch in einem Seminarraum bestimmen die SchülerInnen anhand historischer Materialien die Themen und den Verlauf des Rundgangs.

Sprachen:                   Deutsch, Englisch; weitere Sprachen auf Anfrage

 

Audioguide

Dauer:                        ca. 2 Stunden

Kosten:                       € 3,-/SchülerIn

Der seit August 2015 in neuer Ausführung erhältliche Audioguide gibt an 23 Stationen Informationen im gesamten Areal der KZ-Gedenkstätte.

Sprachen:                   Deutsch, Englisch, Italienisch; weitere Sprachen in Vorbereitung

 

Zusätzliche Module (unbegleitet) zur Erweiterung eines Rundgangs

Ausstellungen

Alle 2013 eröffneten Dauerausstellungen befinden sich im ehemaligen Reviergebäude:

  • Überblicksausstellung: "Das Konzentrationslager Mauthausen 1938–1945"

  • Ausstellung: „Der Tatort Mauthausen“

  • „Raum der Namen“

Dauer:                        je nach Zeitbudget 1-3 Stunden

Kosten:                       keine

Sprachen:                   Deutsch, Englisch

 

Film

In unseren Filmräumen im Besucherzentrum zeigen wir stündlich einen Film zur Geschichte des Konzentrationslagers Mauthausen. Wir ersuchen um Ihre Voranmeldung.

Dauer:                        45 Minuten

Kosten:                       keine

Sprachen:                   Deutsch, Englisch; weitere Sprachen in Vorbereitung

Eigenständige Erkundung des Geländes

Jene Bereiche, die im Rahmen eines Rundgangs nicht besichtigt werden, können – ausgestattet mit einem Plan – eigenständig erkundet werden, wie z.B. der Steinbruch oder die Aschenhalde.

Dauer:                        je nach Zeitbudget 1-2 Stunden

Kosten:                       keine

Sprachen:                   Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Polnisch, Hebräisch, Russisch, Niederländisch, Tschechisch, Ungarisch

 

Bitte beachten Sie, dass in den Wintermonaten der Weg in den Steinbruch über die „Todesstiege“ gesperrt ist.

Buchung und Information

Online-Information und Buchungsmöglichkeit unter: www.mauthausen-memorial.at

Email:                         teres.stockinger@bmi.gv.at

Tel:                             +43-(0)7238-2269-35 (Di-Fr von 9-12 Uhr)

 

Gerne unterstützen wir Sie bei der Planung einer Exkursion an die KZ-Gedenkstätte Mauthausen und beraten Sie bei der Auswahl geeigneter Vermittlungsformen für Ihre SchülerInnen.

Wir freuen uns, wenn Sie mit uns Kontakt aufnehmen!

In Kooperation mit _erinnern.at _