Ausstellung: 50 Jahre Eichmann-Prozess

50 Jahre nach dem Prozess gegen Eichmann zeichnet eine Ausstellung in Berlin das Strafverfahren in Jerusalem, seine Verteidigungsstrategie als "kleines Rädchen" im NS-System sowie das damalige Medienecho nach.

Ausstellungsort:

Dokumentationszentrum Topographie des Terror. Sonderausstellung

Eichmann vor Gericht - der Prozess: - link

Termin: 6. April bis 18. September 2011

Rahmenprogramm: - download

Ausstellungskatalog: Derer Prozess - Adolf Eichmann vor Gericht / Facing Justice - Adolf Eichmann on Trial. Katalog zur Ausstellung (deutsch/englisch), hg. von der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, vertreten durch Norbert Kampe, der Stiftung Topographie des Terrors, vertreten durch Andreas Nachama, und der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Eurpoas, vertreten durch Uwe Neumärkler, Berlin 2011, 251 S., ISBN 978-3-941772-09

Filme zu Eichmann auf Youtube: - link

 

50 Jahre nach dem Prozess gegen den «Spediteur» der Shoa zeichnet eine Ausstellung in Berlin das Strafverfahren in Jerusalem, Eichmanns Verteidigungsstrategie als «kleines Rädchen» im NS-System sowie das damalige Medienecho nach.

Der Prozess zwischen dem 11. April und dem 12. Dezember 1961 war ein Meilenstein in der Aufarbeitung des Massenmordes an den Juden, sagte der Direktor des Berliner Dokumentationszentrums Topographie des Terrors, Andreas Nachama. Auf rund 200 Quadratmetern dokumentiert die Ausstellung bis 18. September auf dem Gelände des einstigen Reichssicherheitshauptamts (RSHA) in der Wilhelmstraße mit Texten, Tonaufnahmen und Filmausschnitten die Aussagen von Zeugen, die Fragen des Staatsanwalts Gideon Hausner und die straffe Prozessführung der Richter, des in Weißenfels im heutigen Sachsen-Anhalt geborenen Benjamin Halevi (Ernst Levi) und dem aus Aurich in Ostfriesland stammenden Yitzhak Raveh (Franz Reuss).

Eichmann (1906-1962) war als Leiter des «Judenreferats» IV B 4 beim RSHA mitverantwortlich für die Ermordung von rund sechs Millionen Menschen im weitgehend von den Deutschen besetzten Europa. In der berüchtigten Wannsee-Konferenz schrieb er das Protokoll. Nach dem Krieg flüchtete er nach Argentinien, wurde aber dort 1960 von Agenten des israelischen Geheimdienstes festgenommen und nach Jerusalem entführt. Wegen Verbrechen gegen das jüdische Volk wurde er schuldig gesprochen und in der Nacht zum 31. Mai 1962 hingerichtet.

Patrick Bahners:  50 Jahree danach. In der Sache Adolf Eichmann (FAZ, 11.4.2011): - link

Ben Segenreich: "Was befohlen wurde, musste ich machen" (Der Standard, Print 11.4.2011) :  -link

Letzte Prozesse gegen NS-Kriegsverbrecher. Die Verhandlung gegen Sándor Képíró in Budapest ab Mai dürfte eine der letzten sein (Der Standard, Print 11.4.2011): - link

Interview mit Gabriel Bach, dem stellvertretenden Ankläger im Eichmann-Prozess (Der Standard, Print 11.4.2011):  - link