Buchtipp: „Land der Verheißung – Ort der Zuflucht. Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945“

Das Buch der Historikerin Victoria Kumar zeichnet die Auswanderung und Flucht von ÖsterreicherInnen nach Palästina nach.

Wenn es heute in Österreich über asylsuchende Flüchtlinge zu hitzigen Debatten kommt, wird eines oft vergessen: Es ist noch nicht so lange her, dass Österreicher und Österreicherinnen selbst aus diesem Land flüchten mussten. Nur so konnten sie ihr Leben vor dem nationalsozialistischen Terror retten. Eines jener Länder, in denen österreichische Juden und Jüdinnen ab 1938 Zuflucht fanden, war das damals unter britischem Mandat stehende Palästina, das spätere Israel.

Das Buch der Historikerin Victoria Kumar beschreibt den Hintergrund und Kontext der Emigration österreichischer Jüdinnen und Juden nach Palästina von 1920 bis 1945, vorrangig in der Zeit zwischen 1938 und 1941, und bettet diese in die Geschichte der Palästinamigration seit den 1920er Jahren ein. Wobei die Emigration vor 1933 bzw. 1938 oft zionistische Gründe hatte, flüchteten danach als Juden verfolgte ÖsterreicherInnen nach Palästina die oft keinen Bezug zu Judentum oder Zionismus hatten.

Im Fokus des Buches „Land der Verheißung – Ort der Zuflucht“ steht dabei zum einen die Zusammenarbeit von jüdischer Gemeinde, der im August 1938 eingerichteten „Zentralstelle für jüdische Auswanderung" und des Palästina-Amtes in Wien. Zum anderen wird der Blick auf die Politik und Interessen der britischen Mandatsmacht und der Arbeit der Jewish Agency in Jerusalem gelenkt.

Kumar beschreibt auch das Ankommen und die schwierige Integration der Flüchtlinge aus Österreich in Palästina. Die Historikerin erläutert etwa die Rolle der „Hitachduth Olej Austria“, einem Zusammenschluss jüdischer EinwanderInnen aus Österreich in Palästina, die zur ersten Anlaufstelle und Hilfsorganisation für die österreichischen Immigrantinnen und Immigranten wurde. Dieser Zusammenschluss entwickelte im Laufe der Jahre ein über das ganze Land ausgebreitetes Netz von Ortsgruppen und Zweigstellen und bemühte sich nach dem Novemberpogrom um eine vereinfachte und beschleunigte Einreise österreichischer Jüdinnen und Juden.

 

Weiterführende Links:

13 Überlebende des Holocaust aus Österreich erzählen in Videointerviews auf http://www.neue-heimat-israel.at/ über Verfolgung und Flucht sowie über ihr Leben in der neuen Heimat Israel.

Rezension in der Presse „Einwanderungsquoten für jüdische Flüchtlinge“

Bestellmöglichkeiten von „Land der Verheißung – Ort der Zuflucht. Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945“ über die Website des Studienverlages.

Das Buch „Land der Verheißung – Ort der Zuflucht. Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945“ als kostenloser Pdf-download