Historisches Sommerkino „im_fokus“ im Schloss Hartheim

Von 23. – 26. August 2016 werden an vier Abenden Filme mit wissenschaftlichem Begleitprogramm zum Thema „NS-Propaganda und Krieg“ gezeigt.
Wann

23.08.2016 19:00 bis 26.08.2016 22:00 (CET / UTC200)

Wo

oesterreich

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Am Dienstag, 23. August 2016, wird die elfte Filmretrospektive des Vereins „im_fokus“ mit dem Film Feinde (1940) im Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim eröffnet. Bis Freitag, 26. August 2016, folgen drei weitere Filme aus der Zeit des Nationalsozialismus. Impulsreferate von namhaften WissenschafterInnen bilden das tägliche Rahmenprogramm. Beginn jeweils 20:00 Uhr.

Im elften Jahr seines Bestehens werden im Zuge des Historischen Sommerkinos „im_fokus“ Filme gezeigt, die unterschiedliche Aspekte von NS-Propaganda und Krieg beleuchten.
Diese reichen von einer gezielten Geschichtsfälschung des deutschen Überfalls auf Polen (Feinde, 1940) bis zur Darstellung von verfolgten deutschen Bürgern im Ausland als Kriegslegitimation (Über alles in der Welt, 1940/41). Die Bedeutung der Bevölkerung und des Soldaten für den Kriegserfolg werden ebenso thematisiert (Fronttheater, 1941/42) wie der Durchhaltewille der deutschen Bevölkerung, der gerade gegen Kriegsende mit sogenannten „Durchhaltefilmen“ gestärkt werden sollte. (Kolberg, 1943-45).

Die ausgewählten Filme liefern Einblicke in diese nationalsozialistische Propaganda.
Es handelt sich dabei um so genannte Vorbehaltsfilme, deren Inhalte antidemokratisch, rassistisch und volksverhetzend sind. Diese dürfen nur mit wissenschaftlichem Begleitprogramm vorgeführt werden. Aus diesem Grund ist die Anwesenheit bei den Einführungsreferaten verpflichtend; zu spät kommende BesucherInnen können nicht mehr eingelassen werden.

Wie in den Vorjahren werden die Filme durch Impulsreferate namhafter ExpertInnen begleitet. Sie stehen im Anschluss an die Filme für Fragen und Diskussion zur Verfügung.

Alle Veranstaltungen finden bei freiem Eintritt im Hof des Lern- und Gedenkortes Schloss Hartheim, Schlossstraße 1, 4072 Alkoven bzw. im angrenzenden Kulturtreff. der Gemeinde Alkoven, Arkadenweg 4, 4072 Alkoven statt.
An sämtlichen Spieltagen werden um jeweils 19.00 Uhr für einen Unkostenbeitrag von
€ 3,- Begleitungen durch die Gedenkstätte angeboten (ab 5 Personen).

Mehr Information zum Programm finden Sie auf www.schloss-hartheim.at

Für Rückfragen stehen Ihnen Peter Eigelsberger und Irene Zauner-Leitner vom Verein „im_fokus“ gerne unter 0699 – 81 45 83 82 oder unter im_fokus@gmx.at zur Verfügung.


Programm:

 

Historisches Sommerkino „im_fokus“
23. – 26. August 2016
Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim

Di., 23. August 2016, 20:00 Uhr
Feinde, Deutschland 1940, 91 Min.
Regie: Viktor Tourjansky

Eine filmische Geschichtsfälschung zur Legitimation des Überfalls auf Polen. Die Handlung des Filmes ist in einem deutschen Sägewerk in Polen angesiedelt. Die polnischen Arbeiter rüsten sich wie viele ihrer Landsleute gegen die deutsche Minderheit, der nur die Flucht ins Deutsche Reich bleibt.
Impulsreferat: Peter Willnauer, Filmwissenschafter Linz

Mi., 24. August 2016, 20:00 Uhr
Über alles in der Welt, Deutschland 1940/41, 85 Min.
Regie: Karl Ritter

Der Film zeigt in verschiedenen Episoden, wie Deutsche nach Kriegsausbruch im Ausland Opfer von vermeintlicher Verfolgung werden. Beispiele für Gegenwehr und bedingungslose Treue zum Deutschen Reich werden gezeigt. Propagandabilder zum Vormarsch der deutschen Truppen im Stile von Wochenschauen ergänzen die Erzählungen.
Impulsreferat: Mag. Johannes Hofinger, Universität Salzburg

Do., 25. August 2016, 20:00 Uhr
Fronttheater, Deutschland 1941/42, 95 Min.
Regie: Arthur Maria Rabenalt

Ein Film zur Aufrechterhaltung der Moral der Soldaten.
Lena verzichtet aus Liebe zur ihrem Mann auf ihre Schauspielkarriere, lässt sich jedoch ohne Wissen ihres Mannes als Hauptdarstellerin einer Fronttheatertruppe engagieren. Als ihr Mann davon erfährt, zieht er sich enttäuscht zurück, erkennt als verwundeter Soldat jedoch schnell die Wichtigkeit und Bedeutung eines Fronttheaters für die Soldaten.
Impulsreferat: Dr.in Martina Thiele, Universität Salzburg

Fr., 26. August 2016, 20:00 Uhr
Kolberg, Deutschland 1943-45, 110 Min.
Regie: Veit Harlan

Nach der Niederlage bei Stalingrad entstanden mehrere Durchhaltefilme, die den Durchhaltewillen der deutschen Bevölkerung stärken sollten. Einer der bekanntesten dieser Filme ist Kolberg. Die Handlung spielt 1806 im pommerschen Städtchen Kolberg. Ihre Bewohner versuchen alles, sich gegen die Übermacht der napoleonischen Truppen zur Wehr zu setzen.
Impulsreferat: Andreas Peham, Dokumentationsarchiv Österreichischer Widerstand