GERALD LEHNER: ZWISCHEN HITLER & HIMALAYA

DAS KINO, Giselakai 11, 5020 Salzburg
Lesung & Film im Rahmen des 14. Bergfilmfestival «Abenteuer Berg – Abenteuer Film»
Wann

26.11.2007 von 17:30 bis 23:00 (CET / UTC100)

Bundesland

Salzburg

Wo

salzburg

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Die Gedächtnislücken des Heinrich Harrer – Lesung: „Große Männer sollte man bewundern, aber man sollte sie nie kennenlernen“ – mit diesen Worten von Kurt Tucholsky beginnt der Salzburger Autor, Filmemacher und Journalist Gerald Lehner sein neues Buch.

Eine wichtige Figur alpiner Identität war der 2006 verstorbene Bergsteiger, Turnlehrer und Geograf Heinrich Harrer. Wie kaum ein anderer Österreicher erreichte er einen weltweiten Bekanntheitsgrad. Sein 1952 erschienener Beststeller „Sieben Jahre in Tibet“ machte den ehemaligen SS-Oberscharführer und SA-Mann zum Helden mehrerer Generationen. Seine Funktionen im Dritten Reich bestritt Harrer gegenüber Kritikern vehement bis 1997, als sie ihm von Lehner nach genauen Recherchen nachgewiesen wurden. Nun sind diese Ereignisse und Dokumente der SS und NSDAP in Buchform nachzulesen.

Harrers Buch von 1952 legte einen Grundstein heutiger Tibet-Esoterik, für ein gigantisches Geschäft mit Tourismus, Sehnsüchten und Klischees fernab politischer und sozialer Realitäten der Himalaya-Region. Der Name Harrer wurde zum Inbegriff für eine Kultur des Bewunderns und Verherrlichens, in der eine Auseinandersetzung um sein Engagement für das Dritte Reich und die Hintergründe der Esoterik-Bewegung keinen Platz haben durfte. Lehner hat seine mehrjährigen Rechercheergebnisse zusammengetragen und zeichnet ein über Jahrzehnte unbekanntes Bild des Idols und seiner Inszenierung vom NS-Regime über Tibet bis Hollywood.