Österreichische Erstaufführung von L’Héritier / The Heir

Wann

30.09.2018 von 09:00 bis 16:00 (CET / UTC200)

Bundesland

Salzburg

Wo

salzburg

Termin zum Kalender hinzufügen

iCal

 In dem Dokumentarfilm L’Héritier / The Heir (2017) erzählt die junge kanadische Regisseurin Édith Jorisch die Geschichte ihres Großvaters Georges Jorisch und dessen Suche nach den von den Nationalsozialisten gestohlenen Kunstwerken seiner Familie. "Mein Großvater hat sein ganzes Leben in einem Fotofachgeschäft gearbeitet. Er führte ein bescheidenes Leben als Einwanderer der ersten Generation. Wir wussten, dass er seine Familie während des Zweiten Weltkriegs verloren hatte und dass sie damals wahrscheinlich sehr reich waren, weil er manchmal mit uns über ein Dienstmädchen sprach, das sich um ihn kümmerte ... Aber das ist alles." So erzählt Édith Jorisch, eine junge kanadische Filmemacherin Ende Zwanzig, die Geschichte ihres Großvaters Georges Jorisch, einem jüdischen Einwanderer aus Montreal.


Georges Jorisch wuchs in den 1920er-Jahren in Purkersdorf in der wohlhabenden Familie Zuckerkandl auf. 1939 flüchtete er zusammen mit seinem Vater von Wien nach Brüssel und wanderte später nach Kanada aus. Seine Mutter Mathilda und seine Großmutter Amalie Redlich blieben 1939 in Purkersdorf, sie wurden 1941 nach Polen deportiert und ermordet. Ihr Vermögen wurde von der Gestapo beschlagnahmt. Darunter befand sich auch das Gemälde Litzlberg am Attersee von Gustav Klimt. Über den Salzburger Kunsthändler Friedlich Welz gelangte das Bild 1944 nach Salzburg und in den Bestand des Museum der Moderne Salzburg. Das Gemälde Litzlberg am Attersee nahm eine zentrale Rolle in der Sammlung des Museums ein. Im Jahr 2011 haben Forschungen zur Provenienz zweifelsfrei ergeben, dass Georges Jorisch, der Enkel und Alleinerbe von Amalie Redlich, der rechtmäßige Eigentümer dieses Werkes ist. Die Suche nach dem Bild durch Georges Jorisch dauerte 14 Jahre. Als Anerkennung für die rasche und unbürokratische Rückgabe des Werkes von Seiten des Landes Salzburg und den persönlichen Bemühungen des damaligen Direktors des Museum der Moderne Salzburg, Toni Stooss, stellte Georges Jorisch großzügige finanzielle Mittel für den Umbau des ehemaligen Wasserturms in ein Zentrum für Kunstvermittlung mit einer Artist-in-Residence-Studio-Wohnung bereit. Zu Ehren seiner Großmutter wurde der Wasserturm in Amalie-Redlich-Turm umbenannt.


Das Museum der Moderne Salzburg freut sich den preisgekrönten Film nun im Rahmen des Tag des Denkmals zu seiner Österreichischen Erstaufführung zu bringen. Zeitgleich werden Führungen zur Geschichte des Amalie-Redlich-Turms einer interessierten Öffentlichkeit angeboten.
Programm zum Tag des Denkmals


Sonntag, 30 September 2018, 10 – 16 Uhr, Eintritt frei
Amalie-Redlich-Turm


10, 11, 13 und 15 Uhr
Führungen zur Geschichte des Amalie-Redlich-Turms


11, 14 und 16 Uhr
Vorführung von L’Héritier / The Heir, Regie: Édith Jorisch, Kanada, 2017,
55 Minuten, OmU
Museum der Moderne Salzburg, Mönchsberg Auditorium