Tagung. NS-Herrschaft in der Steiermark

Nach Jahren der vielfältigen Ausdifferenzierung der NS-Forschung mit Themen wie Widerstand, Lagersysteme, Judenverfolgung, Euthanasie, Machteliten, … richtet sich das Augenmerk der Geschichtswissenschaften in letzter Zeit vermehrt auf die Zusammenschau und interpretative Analyse des Nationalsozialismus. Fragen nach der Funktionsweise nationalsozialistischer Herrschaft führ(t)en zu Befunden der „Zustimmungsdiktatur“ oder dem Konzept von „Hitlers Volksstaat“. Der Blick auf individuelle wie auch kollektive Handlungsweisen der „einfachen“ „VolksgenossInnen“ in Verschränkung mit den Themenbereichen Terror, Verfolgung und Widerstand brachte ein tieferes Verständnis der NS-Herrschaft und ihrer Wirkmacht und legte die Verschränktheit der verschiedensten Handlungsfelder der Menschen offen. Im Verständnis, wonach die Persistenz der NS-Herrschaft nur durch soziale Praxis der Menschen erklärbar wird, werden somit vielfältigste Aspekte diktatorischer Herrschaft relevant.
Die Tagung „NS-Herrschaft in der Steiermark“ fühlt sich dieser Zugangsweise verpflichtet und geht unter der Prämisse der steten Wechselwirkungen und der immanenten Verschränktheit von Terror und Zustimmung, Verfolgung und Widerstand, vielfältigen Bereichen der NS-Herrschaft in der Steiermark nach.
  • Tagung. NS-Herrschaft in der Steiermark
  • 2009-01-28T19:00:00+01:00
  • 2009-01-30T19:00:00+01:00
  • Nach Jahren der vielfältigen Ausdifferenzierung der NS-Forschung mit Themen wie Widerstand, Lagersysteme, Judenverfolgung, Euthanasie, Machteliten, … richtet sich das Augenmerk der Geschichtswissenschaften in letzter Zeit vermehrt auf die Zusammenschau und interpretative Analyse des Nationalsozialismus. Fragen nach der Funktionsweise nationalsozialistischer Herrschaft führ(t)en zu Befunden der „Zustimmungsdiktatur“ oder dem Konzept von „Hitlers Volksstaat“. Der Blick auf individuelle wie auch kollektive Handlungsweisen der „einfachen“ „VolksgenossInnen“ in Verschränkung mit den Themenbereichen Terror, Verfolgung und Widerstand brachte ein tieferes Verständnis der NS-Herrschaft und ihrer Wirkmacht und legte die Verschränktheit der verschiedensten Handlungsfelder der Menschen offen. Im Verständnis, wonach die Persistenz der NS-Herrschaft nur durch soziale Praxis der Menschen erklärbar wird, werden somit vielfältigste Aspekte diktatorischer Herrschaft relevant. Die Tagung „NS-Herrschaft in der Steiermark“ fühlt sich dieser Zugangsweise verpflichtet und geht unter der Prämisse der steten Wechselwirkungen und der immanenten Verschränktheit von Terror und Zustimmung, Verfolgung und Widerstand, vielfältigen Bereichen der NS-Herrschaft in der Steiermark nach.
Wann

28.01.2009 18:00 bis 30.01.2009 18:00 (CET / UTC100)

Bundesland

Steiermark

Wo

steiermark

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NS-Herrschaft in der Steiermark

28. bis 30. Jänner 2009

stadtmuseumgraz, Sackstraße 18, A-8010 Graz

Universität Graz, Resowi-Zentrum, Universitätsstraße 15, A-8010 Graz (SZ 15.21, Bauteil A/II)

Tagungsprogramm:

 

Mittwoch, 28. Jänner 2009, stadtmuseumgraz

Eröffnung, 19.00–21.00 Uhr

 

Wolfgang Benz (Berlin): Positionen, Tendenzen, Defizite der NS-Forschung

 

Empfang des Bürgermeisters der Stadt Graz

 

 

Donnerstag, 29. Jänner 2009, Resowi-Zentrum

 

Begrüßung, 9.00–9.30 Uhr

Univ.-Prof. Dr. Irmtraud Fischer

(Vizerektorin für Forschung und Weiterbildung)

Heimo Halbrainer, Gerald Lamprecht, Ursula Mindler

NS-Herrschaft in der Steiermark – Zur Konzeption der Tagung

 

Panel 1: Wege zum „Anschluss“, 9.30–12.00 Uhr

Helmut Konrad (Graz): Die politische Landschaft in der Zwischenkriegszeit

Heidrun Zettelbauer (Graz): Antisemitismus und Homogenisierungstendenzen im deutschnational-völkischen Vereinsmilieu

Kaffeepause (10.30–11.00 Uhr)

Eduard Staudinger (Graz): Der Aufstieg der NSDAP in der Steiermark

Kurt Bauer (Wien): „Jetzt sind wir die Herren!“ Der Juliputsch in der Steiermark

 

Mittagspause (12.00–14.00 Uhr)

 

Panel 2: NS-Herrschaft, 14.00–16.00 Uhr

 

Martin Moll (Graz): NS-Eliten in der Steiermark und steirische NS-Eliten. Ihre Rolle im Reichsgau Steiermark und im gesamten deutschen Machtbereich

Ursula Mindler (Graz): Das Südburgenland im Reichsgau Steiermark

Monika Stromberger (Graz): Die „Untersteiermark“ unter NS-Herrschaft

Peter Ruggenthaler (Graz): Zwangsarbeit in der Steiermark

 

Kaffeepause (16.00–16.30 Uhr)

 

Panel 3: NS-Gesellschaft – Kultur – Wissenschaft, 16.30–18.30 Uhr

 

Karin Schmidlechner (Graz): Genderspezifische Aspekte der NS-Zeit

Michaela Sohn-Kronthaler (Graz): Die Katholische Kirche in der NS-Zeit

Uwe Baur, Karin Gradwohl-Schlacher (Graz): NS-Kulturpolitik in der Steiermark am Beispiel der Literatur

Christian Fleck (Graz): Die steirische Universität in der NS-Zeit

 

Freitag, 30. Jänner 2009, Resowi-Zentrum

 

Panel 4: NS-Terror: Verfolgung und Widerstand I, 9.00–10.30 Uhr

Heimo Halbrainer (Graz): Das NS-Terrorsystem in der Steiermark

Bertrand Perz (Wien): Konzentrationslager in der Steiermark. Forschungsstand

und Rezeption

Wolfgang Neugebauer (Wien): Widerstand in der Steiermark

 

Kaffeepause (10.30–11.00 Uhr)

 

Panel 5: NS-Terror: Verfolgung und Widerstand II, 11.00–13.00 Uhr

 

Gerald Lamprecht (Graz): Die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung in der Steiermark

Michael Teichmann, Roman Urbaner (Graz): Die Lager Dietersdorf und Kobenz: zwei „Zigeunerlager“ in der Steiermark

Birgit Poier (Graz): NS-Euthanasie in der Steiermark

Eleonore Lappin (Wien/St.Pölten): Die Todesmärsche ungarischer Jüdinnen und Juden durch die Steiermark

 

Mittagspause (13.00–15.00 Uhr)

 

Panel 6: Bruch oder Kontinuität? – Nachzeit, 15.00–18.00 Uhr

Dieter Binder (Graz): Die Epoche der Epochenverschlepper

Heidemarie Uhl (Wien): Gedächtnislandschaft Steiermark.

Zum Umgang mit Nationalsozialismus, Krieg und Holocaust seit 1945

 

Kaffeepause (16.00–16.30 Uhr)

 

Martin Polaschek (Graz): Entnazifizierung und Kriegsverbrecherprozesse

in der Steiermark

Andrea Strutz (Graz): Der Umgang mit den NS-Opfern nach 1945 am Beispiel der Opferfürsorge in der Steiermark

Karin Leitner (Graz): Kunstrückgabe nach 1945 in der Steiermark

Abschlussdiskussion, 18.00–18.30 Uhr

 

 

Veranstaltet von:

Centrum für Jüdische Studien

CLIO. Verein für Geschichts- und Bildungsarbeit

Institut für Geschichte (Abteilung Zeitgeschichte)

Ludwig Boltzmann Institut für Gesellschafts- und Kulturgeschichte

 

Inhaltliche Konzeption:

Heimo Halbrainer, Gerald Lamprecht, Ursula Mindler

Tagungsorganisation:

Centrum für Jüdische Studien, Attemsgasse 8, A-8010 Graz,

Johannes Steiner, Tel.: 0699/11016029 Fax: 0316/380-698073

Email: johannes.steiner@uni-graz.at