Vortrag: Geschichte(n) aus dem Feistritztal. Zur Geschichte der Pappenfabrik in Rosegg und der Besitzer-Familie Wolf. Von der Gründung bis in die 1950er-Jahre

Vortrag mit Forschungsergebnissen von Mag. Thomas Stoppacher (Universität Graz) und Dr. Wolfgang Riegler (Anger)
Marktgemeindeamt Anger, Sitzungssaal
Montag, 28. Oktober 2019, 18:30 Uhr
Eintritt frei
Wann

28.10.2019 von 17:30 bis 19:30 (CET / UTC100)

Bundesland

Steiermark

Wo

steiermark

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Geschichte(n) aus dem Feistritztal

Zur Geschichte der Pappenfabrik in Rosegg und der Besitzer-Familie Wolf

Von der Gründung bis in die 1950er-Jahre

 

 

Im Feistritztal in der oststeirischen Provinz wurde nach 1900 von der aus Wiener Neustadt stammenden jüdischen Unternehmer-Familie Wolf eine große Pappenfabrik errichtet. In den folgenden Jahren bauten die Brüder Leo und Jacob den Betrieb in Rosegg aus und kauften eine große Anzahl an Grundstücken in der Region, um die Holzlieferungen für die Produktion sicher zu stellen. Die Firma war ein wichtiger Arbeitgeber und die Familie sowie weitere jüdische Angestellte waren in das örtliche Alltagsleben integriert. Allerdings wurden sie auch immer wieder mit antisemitischen Anfeindungen konfrontiert, die 1938 nach dem „Anschluss“ in Vertreibung und Flucht der jüdischen Fabrikbesitzer mündeten.

Wolfgang Riegler und Thomas Stoppacher sind durch einen Fund am Dachboden auf diese bis heute gänzlich unerforschte Geschichte jüdischen Lebens in der Oststeiermark gestoßen und haben in Archiven, alten Zeitungen und Ortschroniken nach Spuren über die Familie Wolf gesucht. Außerdem wurden eine Reihe von Zeitzeugen-Interviews durchgeführt, die gezeigt haben, dass – auf Nachfrage – durchaus Wissen über Jacob Wolf und die damalige Zeit vorhanden ist. Neben positiven und negativen Erinnerungen kamen dabei auch Hintergründe über die politische Radikalisierung und den Aufstieg der Nationalsozialisten in Anger und Umgebung zur Sprache. Die Ergebnisse der Recherchen werden in einem Vortrag mit Powerpoint-Präsentation vorgestellt. Anschließend stehen die beiden Historiker für Fragen zur Verfügung.