Maria Prieler-Woldan: Das Selbstverständliche tun - Die Salzburger Bäuerin Maria Etzer und ihr verbotener Einsatz für Fremde im Nationalsozialismus

Die Salzburger Bergbäuerin Maria Etzer wurde 1943 wegen „verbotenen Umgangs“ mit einem Kriegsgefangenen zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt.
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09.05.2019 von 18:00 bis 19:30 (CET / UTC200)

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Tirol

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Menschliches Handeln in Zeiten des Nationalsozialismus


Zu Gast: Autorin Maria Prieler-Woldan und Brigitte Menne, Maria Etzers Enkelin. Einführung: Univ.-Doz. Mag. Dr. Horst Schreiber, ­erinnern.at

BUCHHANDLUNG HAYMON, Sparkassenplatz 4, 6020 Innsbruck


Die Salzburger Bergbäuerin Maria Etzer, Witwe und bereits Großmutter, wurde 1943 bei der Gestapo denunziert und wegen „verbotenen Umgangs“ mit einem Kriegsgefangenen zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt: „Dieser Franzose war mir als Hilfskraft für meine Landwirtschaft zugeteilt; er war ein fleißiger und williger Arbeiter und so habe ich ihn auch behandelt“, so Maria Etzer.

Wer hat sie denunziert? Ein Nachbar oder gar jemand aus der Familie?

Aus Erinnerungen der Enkelgeneration sowie aus Justiz-und Opferfürsorgeakten wird das Schicksal der Bergbäuerin nachgezeichnet. Das Buch entwirft ein neues Konzept von weiblichem Widerstand als „Lebenssorge“ und rückt eine bislang kaum untersuchte Opfergruppe des Nationalsozialismus in den Fokus, deren öffentliche Rehabilitierung noch aussteht.
Doch zumindest die Bergbäuerin Maria 
Etzer konnte auf Grund der vorliegenden Publikation und der Bemühungen ihrer Enkelin im September 2018 rehabilitiert werden.

Zur Autorin:

Maria Prieler-Woldan, Dr. phil., geboren 1958, Soziologin und historische Sozialforscherin, Linz (Österreich). Zahlreiche Publikationen, u. a. Von Kremsmünster nach Brasilien. Lebensbild Bischof Richard Weberberger (2015), Das Konzil und die Frauen. Pionierinnen für Geschlechtergerechtigkeit in der katholischen Kirche (2013).