Veranstaltung zum 100. Gedenktag des armenischen Völkermordes. Dokumentarfilm „Aghet – ein Völkermord“ am BG Dornbirn

Ort und Zeit: BG Dornbirn, 24. April 2015 um 19 Uhr, Einführung von Dr. Hüseyin Cicek.
Wann

24.04.2015 von 18:00 bis 21:00 (CET / UTC200)

Bundesland

Vorarlberg

Wo

vorarlberg

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Veranstaltung zum 100. Gedenktag des armenischen Völkermordes

Dokumentarfilm „Aghet – ein Völkermord“ von Eric Friedler, Deutschland  2010, 90 min
Dr. Hüseyin Cicek ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Erlanger Zentrum für Islam und Recht in Europa (EZIRE) und Lehrbeauftragter am Institut für Politik und Zeitgeschichte des Nahen Ostens an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg.

 

"Aghet" (armenisch: "die Katastrophe") erzählt von einem der dunkelsten Kapitel des Ersten Weltkriegs: dem Genozid an den Armeniern, bei dem bis zu 1,5 Millionen Menschen im osmanisch-türkischen Reich starben. Dieser Völkermord wird allerdings bis heute von hohen staatlichen  Vertretern der Türkei als historische Tatsache nicht anerkannt und von der Welt weitgehend ignoriert.

Dabei wollen sich auch in der Türkei mehr und mehr Menschen ein eignes Bild von der Geschichte ihrer Nation machen. 200.000 Menschen gingen dort nach der Ermordung des türkisch-armenischen Journalisten Hrant Dink im Januar 2007 in einer der größten Demonstrationen des Landes auf die Straße. Und der türkische Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk möchte den Genozid publik machen, weil er findet, dass die Ehre eines Volkes nicht dadurch beschmutzt wird, dass man über dunkle Punkte seiner Vergangenheit spricht, sondern vielmehr dadurch, dass man darüber schweigt. Auch die westliche Staatengemeinschaft hält sich zu diesem Thema eher bedeckt, ist die Türkei doch ein äußerst wichtiger Bündnispartner. Und Deutschland und Österreich waren als türkische Verbündete während des Ersten Weltkriegs sogar direkt involviert.

Der Dokumentarfilm beschäftigt sich mit den politischen Motiven für das bis heute andauernde Schweigen. „Für den Film wurde der Verlauf des Völkermordes aus zahlreichen historischen Quellen rekonstruiert. Bekannte deutsche Schauspielerinnen und Schauspieler (Martina Gedeck, Hannah Herzsprung, Joachim Krol, Axel Milberg u.a.) verleihen lange verstorbenen Zeitzeugen Stimmen von beklemmender Authentizität.

Kommentare und Preise:
„Das armenische Wort 'Aghet' war bisher international unbekannt. Inzwischen steht der Terminus für eines der unvorstellbarsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte, den Völkermord an den Armeniern. Das ist eines der außerordentlichen Verdienste dieser Dokumentation von Eric Friedler, die mit Preisen auf internationalen Festivals Anerkennung findet. Zu Recht wird der Film nun sogar in so weltbekannten Universitäten wie Harvard oder Cambridge gezeigt.“ (Frank Beckmann, NRD-Programmdirektor)
Deutscher Fernsehpreis 2010 – Beste Dokumentation
Grimme-Preis 2011 an Eric Friedler
Gold World Medal, New York Film Festival 2011 – Beste Dokumentation
Informationen "The Armenian Genocide Museum-Institute" in Erewan (Republik Armenien): - link

Eintritt: Film frei, Referat 4 Euro (Schüler und Schülerinnen frei);
Musikalische Umrahmung: Musik BG Dornbirn
Einladung: - download

Aufruf: Gegen das Verleugnen und Vergessen (Der Standard, 30 März 2015): - link