Ausstellung: „Das Herz so schwer wie Blei“ Kunst und Widerstand im Ghetto Theresienstadt

Volkskundemuseum Wien, Laudongasse 15-19, 1080 Wien
Eröffnung am 7.11. um 19 Uhr
Wann

07.11.2018 18:00 bis 12.12.2018 17:00 (CET / UTC100)

Bundesland

Wien

Wo

wien

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Eröffnung
Di, 6.11.2018, 19.00 Uhr
 
Begrüßung:
Matthias Beitl, Direktor des
Volkskundemuseum Wien
 
Zur Ausstellung:
Rosemarie Burgstaller, Kuratorin
 
Eröffnung:
Vojtěch Blodig, stellv. Direktor der
Gedenkstätte Theresienstadt – Památník
Terezín
 
Die Ausstellung „Das Herz so schwer wie Blei“ Kunst und Widerstand im Ghetto Theresienstadt zeigt künstlerische Arbeiten, die in der Zeit von 1941 bis 1945 im Ghetto Theresienstadt entstanden sind. Viele der ausgestellten Grafiken und Malereien stammen von Verfolgten, die aus Österreich oder aus ihrem Zufluchtsort in der Tschechoslowakei verschleppt wurden. Es werden siebenundzwanzig Kunstschaffende dokumentiert, die zum Zeitpunkt ihrer Deportation zwischen zehn und vierundachtzig Jahre alt waren. Lediglich acht von ihnen haben die Shoah überlebt.
 
„Das Herz so schwer wie Blei“, nach einer Gedichtzeile der in Theresienstadt internierten und 1944 in Auschwitz ermordeten Schriftstellerin Ilse Weber benannt, versammelt in dieser Form erstmalig Werke tschechischer und größtenteils unbekannte Werke österreichischer Ghettoinsassen. Zu sehen sind Schilderungen der Gewalt und der verheerenden Bedingungen im Lager, aber auch offizielle Darstellungen eines „Muster-Ghettos“, wie sie auf Anweisung der SS hergestellt werden mussten. In diesem Spektrum finden sich künstlerische Arbeiten, die von fragilen Momenten des inneren Rückzugs berichten, von Erinnerungen und von Hoffnung. Die Erzählstränge der Ausstellung sind fragmentiert und entwickeln sich aus den individuellen Bildsprachen von Menschen, die sich im Ausnahmezustand zu orientieren versuchten.
 
Die mehr als 40 Leihgaben der Gedenkstätte Theresienstadt – Památník Terezín werden erweitert durch Leihgaben aus  Privatsammlungen in Österreich und Israel. Ergänzt werden die Bilder und Objekte durch die Biografien der Künstlerinnen und Künstler, die zum Teil erstmals für die Ausstellung umfassend dokumentiert wurden. In digitaler Form sind Dokumente und Werke aus Archiven und Sammlungen in Deutschland, Israel, Österreich und Tschechien integriert.
 
Künstlerinnen und Künstler
Alfred Bergel, Ferdinand Bloch, Charlotta Burešová, Friedl Dicker-Brandeis, Gertrude Eisinger, Zdenka Eismannová, Karel Fleischmann,
Bedřich Fritta, Marianne Fröhlich, Leo Haas, Kurt Hacker, Eva Heller, Trude Hofmeister, Franz Peter Kien, Salomon Kohn,Otto Kolb, Wilhelm Konrad, Bedřich Lederer, Oswald Pöck, Helga Pollak-Kinsky, Heinrich Rauchinger, Gisela Rottonara, Malva Schalek, Joseph Spier, Frederick Terna, Otto Ungar, Josefine Winter.

 

Öffentliche Führung
So, 11.11.2018, 15.00 Uhr
So, 25.11.2018, 15.00 Uhr
Kosten: Eintritt + € 4,- Führungstarif
 
Kuratorinnenführung
Do, 8.11.2018, 17.00 Uhr
Do, 15.11.2018, 17.00 Uhr
Do, 29.11.2018, 18.00 Uhr
So, 16.12.2018, 15.00 Uhr
Kosten: Eintritt + € 4,- Führungstarif
 
Informationsveranstaltung
für PädagogInnen
Do, 8.11.2018, 15.00 Uhr
Anmeldung erforderlich
Eintritt frei
 
Workshop
Künstlerisches Leben im Ghetto Theresienstadt
(Ab 15 Jahren)
Leben und Alltag in dem von den Nationalsozialisten eingerichteten Ghetto Theresienstadt bilden den thematischen Rahmen des Workshops. In der Ausstellung werden künstlerische Arbeiten und Dokumentationen gezeigt,die im Workshop gemeinsam besprochen und analysiert werden. Wir setzen uns damit auseinander, welche Aussagen die Grafiken und Malereien über die Personen treffen und welche Wirkung diese Arbeiten auf uns heute haben.
Anmeldung erforderlich
Dauer: 90 Min
Kosten: € 4,50 pro Person
 
ANMELDUNG UND INFORMATION
kulturvermittlung@volkskundemuseum.at
+43 (0) 1 406 89 05.26
 
 
Zeitzeuginnengespräch
Do, 29.11.2018, 19.00 Uhr
Helga Pollak-Kinsky, 1930 in Wien geboren, wurde im Jänner 1943 in das Ghetto Theresienstadt und im Oktober 1944 in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Helga Pollak-Kinsky lebt heute in Wien.
 
Moderation: Christian Hanl
Kooperation mit dem Verein GEDENKDIENST
Eintritt frei
 
Lecture und Filmpräsentation
Di, 11.12.2018, 17.00 Uhr
 
Elena Makarova, Historikerin, spricht über Kunst in Theresienstadt. Anschließend Präsentation des Dokumentarfilms von Elena Makarova und Efim Kuchik „Ladies in the auto“, basierend auf einem Gespräch zwischen Edith Kramer und Hilde Angeliny-Cothny auf ihrem Weg zur Friedl Dicker-Brandeis-Ausstellung im Berliner Bauhaus-Archiv –  Museum für Gestaltung im Jahr 2001. (14 Min)
Eintritt frei
 
 
Lesung
Di, 11.12.2018, 19.00 Uhr
Ilse Weber, Wann wohl das Leid ein Ende hat. Briefe und Gedichte aus Theresienstadt. Lesung mit Kammerschauspielerin Andrea Eckert.
Eintritt frei
 
Mit der Annahme von Einladungen und der Teilnahme an Veranstaltungen im Volkskundemuseum Wien stimmen Sie zu, dass Fotos und Filme der Veranstaltung angefertigt werden, auf denen Sie zu sehen sind und die für Zwecke der Dokumentation und Öffentlichkeitsarbeit verwendet werden.