Buchpräsentation: „Die Wiener Tierärztliche Hochschule und der Nationalsozialismus“

Die NS-Geschichte der Vetmeduni Vienna wurde umfassend aufgearbeitet, nun werden die Ergebnisse in einer Publikation vorgestellt.
Wann

24.09.2019 von 13:00 bis 14:45 (CET / UTC200)

Bundesland

Wien

Wo

wien

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Die Geschichte der Vetmeduni Vienna zu Zeiten des Nationalsozialismus wurde in einem vierjährigen Forschungsprojekt unter der Leitung der Historikerin Lisa Rettl aufgearbeitet. Am Dienstag, 24. September 2019, werden im Festsaal der Veterinärmedizinischen Universität Wien die Ergebnisse präsentiert.

 

In einem vom Wissenschaftsfonds FWF geförderten Forschungsprojekt arbeitete Historikerin Lisa Rettl die Universitätsgeschichte der Vetmeduni Vienna auf – mit einem Fokus auf die Jahre von 1930 bis 1947. Unter dem Titel „Die Wiener Tierärztliche Hochschule und der Nationalsozialismus. Eine Universitätsgeschichte zwischen dynamischer Antizipation und willfähriger Anpassung“ liegen die Endergebnisse des zeitgeschichtlichen Forschungsprojekts nun in Buchform vor.

 

Wiener Tierärztliche Hochschule war „kein passives Opfer“

„Von der langgehegten Vorstellung, dass die Wiener Tierärztliche Hochschule an den Ereignissen der nationalsozialistischen Machtübernahme keine Verantwortung trägt und lediglich als passives Opfer zu betrachten ist, wird man sich in Zukunft verabschieden müssen“, sagt Lisa Rettl. Die Wiener Tierärztliche Hochschule – seit 1975 Veterinärmedizinische Universität Wien genannt – sei eine „nationalsozialistische Hochburg“ gewesen. Die Forschungsergebnisse zeigen: Ein Großteil der Professoren, Assistenten und Studenten ist ganz klar zu den Wegbereitern des Nationalsozialismus zu zählen. Schon seit den 1920er Jahren war nationalsozialistisches Gedankengut an der Wiener Tierärztlichen Hochschule tief verwurzelt, bereits 1931 hatte der Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund in demokratischen Wahlen die absolute Mehrheit erreicht.

 

Jüdische Studierende wurden vertrieben

Ein erstes Buch mit Ergebnissen aus dem FWF-Forschungsprojekt von Lisa Rettl erschien bereits 2018: „Jüdische Studierende und Absolventen der Wiener Tierärztlichen Hochschule 1930 – 1947: Wege – Spuren – Schicksale“, ebenfalls herausgegeben im Wallstein Verlag. Neben zahlreichen biografischen Skizzen findet sich eine umfassende Familienbiografie über den Tiermedizinstudenten Wilhelm Marbach sowie drei weitere ausgewählte Lebensgeschichten: über Hermine Allgayer, die ihr Studium aufgrund ihrer Einstufung als „jüdischer Mischling“ beenden musste; über Joseph Tyndel, der sein Studium 1938 gar nicht erst beginnen konnte und über Edmund Weissberg, dessen Vertreibungsgeschichte schon vor dem »Anschluss« im März 1938 zum Abschluss kam. Zum Buch: - Link

 

 

Die Vetmed bitte um Anmeldung zur Buchvorstellung. Mehr Informationen und zur Anmeldung: - Link