Küche der Erinnerung - Essen und Exil 25 Jahre Österreichische Exilbibliothek

Ausstellung, Literaturhaus, Seidengasse 13, Veranstaltungseingang: Zieglergasse 26 A, 1070 Wien
Wann

27.09.2018 14:00 bis 10.01.2019 14:00 (CET / UTC200)

Bundesland

Wien

Wo

wien

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Die Geschichte nationalsozialistischer Verfolgung und Vertreibung ist nicht zuletzt eine Geschichte von Hunger und Mangel, von Verlust und Befremdung, aber auch von Überleben und Neuorientierung.

 

In vielen Dokumenten des Exils werden Kochen und Essen als stabilisierende Momente beschrieben. Sie symbolisieren die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe – politisch, religiös, sozial, geografisch oder auch familiär. Speisen und ihre Zubereitung können Emotionen und kollektive Erinnerungen an eine Vergangenheit vor der Vertreibung wachrufen, sie erweisen sich als "Gedächtnisorte". Und im Gegenzug: Das Annehmen von kulinarischen Traditionen des Zufluchtslandes kann ein Beitrag zur Akkulturation sein.

 

In der von Veronika Zwerger und Ursula Seeber kuratierten Ausstellung der Österreichischen Exilbibliothek geht es um die soziale und symbolische Ebene des Essens, seine kulturelle Verortung im historischen Kontext. Schwerpunkte liegen auf den Themen: Konsumkulturen vor 1938; Essen und Mangel in Lagern und im Widerstand; Verpflegung auf der Flucht; Fremde Küche / Eigene Küche; Orte der Gastlichkeit im Exil: Cafés, Restaurants, Vereinsheime; Flüchtlinge als Kochbuchautorinnen und Köche; Kochbücher und Rezeptsammlungen des Exils; Essen als Motiv in Literatur und Kunst des Exils; Erinnerung an das Essen: die Zweite Generation.

 

Das gleichnamige Begleitbuch erscheint im Wiener Verlag new academic press mit wissenschaftlichen Beiträgen von Sylvia Asmus, Helga Embacher, Patrick Farges, Heike Klapdor, Anne-Rose Meyer, Swen Steinberg und anderen sowie literarischen Texten – meist an entlegener Stelle erschienen oder bisher unveröffentlicht – u. a. von Jimmy Berg, Alice Herdan-Zuckmayer, Joseph Roth, Egon Schwarz, Lore Segal, Fred Wander und Hermynia Zur Mühlen.