Szenische Lesung: Der verlorene Ton

Szenische Lesung von Lida Winiewicz mit Ensemble und Musik
Wann

10.11.2019 von 10:00 bis 12:00 (CET / UTC100)

Bundesland

Wien

Wo

wien

Termin zum Kalender hinzufügen

iCal

Gemeinsame Veranstaltung des Volkstheaters und des österreichischen Parlaments unter dem Ehrenschutz des Präsidenten des Nationalrates Mag. Wolfgang Sobotka zum Gedenken an die Novemberpogrome

Die Wiener Autorin Lida Winiewicz ist dem Volkstheater-Publikum vertraut: Ihr Text Späte Gegend – am Haus drei Mal inszeniert, zuletzt mit Hilde Sochor und Birgit Doll – war über Jahrzehnte ein Fixstern im Spielplan und hatte österreichische Geschichte aus der Perspektive zweier gegensätzlicher Frauen zum Thema. Nun hat Lida Winiewicz im hohen Alter ein autobiografisches Werk verfasst, das ihr Überleben im „Dritten Reich“ auf bewegende Weise darstellt: Der verlorene Ton. „Als unsere Welt einstürzte, am 12. März 1938, saßen wir beim Frühstück.“ Die jüdischen Eltern flüchten, Lida und ihre große Schwester sollen nachkommen – noch bevor das gelingen kann, werden beide Elternteile deportiert und ermordet. Wie überlebten die Töchter in Wien, herabgestuft als „Mischlinge 2. Grades“? In der Begegnung mit versteckt lebenden „U-Booten“, mit vielen Böse- und wenigen Wohl-Gesonnenen, klammern sie sich auch noch in Bombennächten an die Musik als letztes Elixier. Lida träumt von einer Gesangskarriere – bis die Erfahrung des Holocaust ihr den einen, ihren höchsten Ton raubt.

Unter Beteiligung der Autorin präsentieren Schauspieler/innen des Volkstheater-Ensembles Auszüge aus Der verlorene Ton – als szenische Lesung mit Gesang. In Lida Winiewicz wird eine der „letzten Zeuginnen“ geehrt, so wie in den vergangenen Jahren Gertrude Pressburger und Éva Fahidi. In ihren Geschichten wird die Vergangenheit lebendig und mahnt zur Wachsamkeit.

Matinee am 10. November um 11 Uhr im Volkstheater

Anschließend Büchertisch und Signierstunde mit der Autorin.

Von Lida Winiewicz erscheint im Oktober das Buch Achterbahn. Vom Schreiben leben (Braumüller Verlag, 240 Seiten, € 22)