Vortrag und Buchpräsentation: Arbeitsanstalten für „asoziale“ Frauen in „Groß-Wien“

Helga Amesberger und Brigitte Halbmayr werden auf Basis ihres 2018 gemeinsam mit Elke Rajal veröffentlichten Buch „‘Arbeitsscheu und moralisch verkommen‘ – Verfolgung von Frauen als ‚Asoziale‘ im NS“ die Zuschreibungen von „Asozialität“ genauer erläutern. Besonders eingehen werden sie dabei auf die zwei Arbeitsanstalten Klosterneuburg sowie Am Steinhof.
Wann

09.01.2020 von 17:00 bis 18:30 (CET / UTC100)

Bundesland

Wien

Wo

wien

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Die beiden Vortragenden präsentieren Ergebnisse ihres Forschungsprojektes. Ihre Erhebungen erschienen 2018 als Buch.

 

Die nationalsozialistische Idee vom „reinen Volkskörper“ kannte viele Ausschlusskriterien. Dem Bestreben, die „schädlichen Elemente“ aus der zuvor rassistisch definierten „arischen Volksgemeinschaft“ zu entfernen, fielen auch Frauen zum Opfer, die aufgrund ihrer vermeintlich fehlenden Arbeitsmoral (»arbeitsscheu«) oder eines „amoralischen“ Lebenswandels in den Fokus der Behörden gerieten. Einweisungen in Arbeitsanstalten, Gefängnis- und KZ-Haft wie auch Zwangssterilisationen waren die Folgen.

 

Die beiden Vortragenden werden auf Basis ihres 2018 gemeinsam mit Elke Rajal verfassten Buches die Zuschreibungen von „Asozialität“ genauer erläutern und dabei insbesondere auf die beiden Arbeitsanstalten Klosterneuburg sowie „Am Steinhof“ sowie die Wiener Asozialenkommission eingehen. Ein Gerichtsverfahren der Nachkriegszeit zum Personal der Arbeitsanstalt „Am Steinhof“ verweist auf die Kontinuitäten der Stigmatisierung und die daraus resultierenden Benachteiligungen der betroffenen Frauen.

 

Ort: Wiener Stadt- und Landesarchiv, Gasometer, Guglgasse 14, 5. Stock, 1110 Wien

Zeit: Donnerstag, 9. Jänner 2020 | 18.00–19.30 Uhr