Bericht vom ZeitzeugInnen-Seminar 2017 – „Generationen im Gespräch“

Am 12./13. März 2017 trafen sich in Salzburg 16 ZeitzeugInnen und ca. 60 TeilnehmerInnen zum jährlich stattfindenden ZeitzeugInnen-Seminar.

Ziel des Seminars war es auch diesmal, einen Rahmen zu schaffen, der eine „echte“ Begegnung zwischen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen und Lehrenden bzw. Lehramtsstudierenden ermöglicht. Im Zentrum der Veranstaltung standen demnach das Erzählen und Zuhören, die Erinnerungen der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Sie berichteten in kleinen, moderierten Gesprächsrunden ("Erzählcafés") aus ihrem Leben.

In der Abendeinheit las der Autor Erich Hackl aus seinem aktuellen Buchprojekt: Die Überlebensgeschichte von Lucia Heilman und ihren Retter. Heilman wurde 1929 in Wien in eine jüdische Familie geboren. Sie überlebte zusammen mit ihrer Mutter als eine der wenigen in einem Versteck in Wien, das Reinhold Duschka, der Bergkamerad ihres Vaters, in seiner Werkstätte im 6. Wiener Gemeindebezirk gebaut hatte. Nach dem Krieg studierte Lucia Heilman Medizin an der Universität Wien. Sie lebt mit ihrem Mann, zwei Töchtern und zwei Enkelkindern in Wien.

Mit pädagogischen Fragestellungen zur Begegnung von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen und Jugendlichen befasste sich ein eigener Teil des Seminars. Die Journalistin und Autorin Katarina Bader berichtete in ihrem Vortrag „Wie ZeitzeugInnen erzählen“ über ihre Erfahrungen mit ZeitzeugInnen. Anschließend wurde Baders Buch „Jureks Erben“, über ihre Freundschaft mit dem polnischen Auschwitz-Überlebenden Jurek Hronowski, besprochen.

Im Rahmen des ZeitzeugInnen-Programms des BMB können ZeitzeugInnen nach wie vor an Schulen eingeladen werden.

Links:

ZeitzeugInnen-Besuche im Unterricht

Katarina Bader „Jureks Erben“