An der Grenze

1. Zentrales Seminar, Feldkirch (Vorarlberg), 1. - 4. Dezember 2002

An der Grenze

Der Titel "An der Grenze" verweist nicht nur auf die Grenzlage des Veranstaltungsorts, sondern weit mehr auf Grenzerfahrungen und Erfahrungen von Begrenztheit, welche wir bei der Auseinandersetzung mit Nationalsozialismus und Holocaust immer wieder machen, sowie auch darauf, wie fruchtbar gerade das Überschreiten dieser Grenzen und die damit verbundene Erfahrung des fremden, von außen kommenden Blicks oft ist (siehe Seminarprogramm).

Wir wollen unser Thema von drei Orten aus erkunden und dabei vor allem auf die Fragen achten, die diese Orte aufwerfen:

  • Die schweizerisch-liechtensteinische Grenze:
    Der fremde Blick von außen, der hoffnungsvolle nach drüben, die Grenze als Übergang ins Exil, schweizerische und liechtensteinische Annäherungen an Nationalsozialismus und Holocaust.
  • Das jüdische Hohenems:
    In der Kleinstadt lebt ein Museum, das die Geschichte der jüdischen Gemeinde erzählt, wie sie vom 17. Jahrhundert bis in die NS-Zeit existierte, bevor die letzten Bewohner/innen flohen oder ermordet wurden. Welche Bedeutungen erfährt ein jüdisches Museum in einer Stadt ohne Juden und wie definiert es seine Aufgaben?

  • Das Landeskrankenhaus Rankweil / Feldkirch ("Valduna"):
    Das heute moderne Krankenhaus erschließt sich nicht gleich als der Ort des Schreckens, der es lange war und der seine furchtbarste Realisierung in der NS-Zeit hatte: Von den etwa 500 Patient/innen aus Vorarlberg und Liechtenstein wurden ca. 330 ermordet. Wie gehen psychiatrisches Krankenhaus und Gesellschaft mit diesem Teil ihrer Geschichte um und welche Bedeutungen leiten sie ab?

Referent/innen, Vortragende und wissenschaftliche Begleitung:

  • Peter Geiger (Liechtenstein-Institut, Bendern),
  • Eva Grabherr (Dornbirn/Wien),
  • Johannes Inama (Jüdisches Museum Hohenems),
  • Gernot Kiermayr (Bregenz),
  • Reinhard Krammer (Univ. Salzburg),
  • Yariv Lapid (Yad Vashem, Jerusalem),
  • Bertrand Perz (Univ. Wien),
  • Falk Pingel (Georg-Eckert-Institut für vergleichende Schulbuchforschung, Braunschweig),
  • Katharina Wegan (Wien)

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