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Burgenland History Blog von Herbert Brettl

Der Blog richtet sich an all diejenigen, die sich in irgendeiner Form für die burgenländische Landesgeschichte interessieren. Hier finden Sie historische Artikel zur Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im Burgenland, wobei die Einträge sowohl Schlaglichter auf bedeutende Ereignisse als auch auf das Zusammenleben der Bevölkerung werfen, die die Geschichte des Landes erzählen. Verstärktes Augenmerk wird auf die jüngere Vergangenheit gelegt und die Veröffentlichung der Beiträge erfolgt „situationselastisch“.

NS-Herrschaft im Burgenland: Begleitband zur Ausstellung, 27. April - 4. November 2018, Landesmuseum Burgenland

Pia Bayer, Dieter Szorger (Hg.) Am Abend des 11. März 1938 – und damit früher als in allen anderen Bundesländern – begann im Burgenland eines der dunkelsten Kapitel seiner Geschichte: die Zeit der NS-Diktatur. 80 Jahre danach setzen sich das Landesmuseum Burgenland und das Österreichische Jüdische Museum in einer gemeinsamen Ausstellung und einem Begleitband mit den burgenländischen Aspekten dieses schicksalshaften Jahres auseinander.

Die langen Schatten der Vergangenheit: Betrogene Hoffnungen und die Schuld der Gleichgültigkeit – Nazifizierung und Entnazifizierung des Burgenlandes

Von Walter Feymann Die notwendige und ausreichende Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit glückte auch im Burgenland nur teilweise und wurde als Nebenerscheinung des Kalten Krieges schließlich ziemlich schnell beendet und weitgehend tabuisiert. In seiner profunden wissenschaftlichen Abhandlung geht es dem burgenländischen Historiker und Philologen Walter Feymann nicht um Abrechnung oder Schuldzuweisungen, vielmehr soll ein Beitrag zum Verständnis des Denkens, Fühlens und Handelns der Kriegsgeneration geleistet werden. Ausführlich dargestellt werden die Ideologie des Nationalsozialismus sowie die sozioökonomischen Faktoren und die persönlichen Entscheidungskriterien. Hingewiesen wird auch auf die Schwierigkeit und Notwendigkeit eines differenzierten und verantwortungsbewussten Umgangs mit der Vergangenheit. Ein Teil des Buches beschreibt exemplarisch das Schicksal verschiedener Personen, als Handelnde und als Opfer.

Vertrieben Erinnerungen burgenländischer Juden und Jüdinnen

Von: TSCHÖGL, Gert / TOBLER, Barbara / LANG, Alfred (Hg.) »Es ist nicht eine wirkliche Liebe zu Österreich, aber es ist etwas, woher ich komme. Und ich habe mir auch Argentinien nicht gewählt, ich habe nirgends anders Eintritt bekommen«, beschreibt eine alte jüdische Burgenländerin ihre heutige Gefühlslage. Die Burgenländische Forschungsgesellschaft hat hier die Lebensgeschichten mehrerer 1938 vertriebener jüdischer BurgenländerInnen aufgezeichnet. In Interviews schildern die in Argentinien, Uruguay, USA, Israel, England, Österreich usw. Lebenden ihre Kindheit im Burgenland und die Tage der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Sie erzählen von ihrer Flucht ins rettende Ausland, dem dortigen schwierigen Neubeginn sowie ihr jetziges Verhältnis und ihre Gefühle gegenüber Österreich und dem Burgenland. Historische Familienfotos über das Leben jüdischer BurgenländerInnen vor 1938 und ihre Emigration ergänzen die Texte. Ein einführender Artikel zur Geschichte jüdischer Kultur im Burgenland sowie ein Beitrag zu neuesten Forschungsergebnissen der Ereignisse von 1938 – z. B. die Enteignungen burgenländischer Juden und Jüdinnen - vervollständigen den Band.

„A Letter to the Stars"

Eine 5. und 7. Klasse des Bundesrealgymnasiums Mattersburg nahm heuer (2008) an diesem Projekt des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur teil. Im Rahmen jener Aktion nehmen Schüler Kontakt zu ehemaligen Österreichern auf, die als Juden wegen ihrer Rasse unser Land verlassen mussten oder den Holocaust überlebten.

HOLOCAUST HISTORY Project

Holocaust-Thematik, einmal anders. Daniela Moszkowicz/Dadieu - Ebenbauer ist einerseits Tochter eines jüdischen Vaters, der als einziger von 7 Geschwistern Auschwitz überlebte, andererseits Enkelin eines führenden NSDAP-Mitglieds. Vor diesem Hintergrund nimmt sie SchülerInnen der 7. bis 10. Schulstufen aller Schultypen mit auf eine Zeitreise zu den gegensätzlichen Wurzeln ihrer Eltern. Die Thematik wird mit Hilfe von interaktiven Methoden und dem gemeinsamen Erörtern von Fragen in respektvollem Dialog bearbeitet. Bisher nahmen bereits rund 1.200 SchülerInnen an diesen Workshops des Österreichischen Studienzentrums für Frieden und Konfliktlösung (ÖSFK) teil.

Sichtbar Machen - Erinnerungslandschaft - Orte und Zeichen des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus im Burgenland

Rund 250 Erinnerungszeichen zu Verfolgung und Widerstand im Nationalsozialismus und zur Befreiung von der NS-Diktatur finden sich im Burgenland. Das Buch will die Vielfalt der Zeichen, Gedenktafeln, Grabstellen, Gedenksteine, Denkmäler, Kunstwerke etc. dokumentieren und die Schicksale der Opfer aufzeigen, um diese zu würdigen und die Erinnerung an sie wachzuhalten. Ebenso analysiert der Autor die Entwicklung der Erinnerungs- und Gedenkkultur im Burgenland und rekonstruiert deren vielfältigen gesellschaftlichen und politischen Wandel.

Wettbewerb für ein Denkmal in Jennersdorf

Der Verein PULVERTURM hat es sich zum Ziel gesetzt, ein Denkmal für die 29 Anfang 1945 auf dem Gelände des ehemaligen Pulverturms ermordeten jüdischen Zwangsarbeiter zu errichten. Zu diesem Zweck wurde Anfang 2020 ein Wettbewerb ausgeschrieben. Bis zum Einsendeschluss Ende August wurden 26 Arbeiten eingereicht. Am 13. September fand dann die Sitzung der Jury statt, aus den 26 qualitativ hochwertigen Arbeiten wurde nach einer langen und fruchtbaren Diskussion das Siegerprojekt gekürt.

Virtueller Gedenkort Kemeten

Der virtuelle Gedenkort K. informiert über die nationalsozialistischen Morde an über 100 BewohnerInnen der Gemeinde Kemeten. Sie wurden als "Zigeuner" und damit "minderwertig" bezeichnet und in den Lagern der Nationalsozialisten ermordet. - siehe: www.gedenkweg.at

"Anschlussdenkmal" in Oberschützen soll zum Mahnmal werden

Bei Oberschützen/Bez. Oberwart steht das größte sogenannte "Anschlussdenkmal" Österreichs. Bereits wenige Wochen nach der Machtübernahme entschlossenn sich die örtlichen NS-Parteiführer als Dank für den „Anschluss an Deutschland“ dieses Denkmal zu errichten. 1945 wurden der "Reichsadler" und die "Opferschalen" entfernt. Das umstrittene Monument blieb bestehen. Nun nach jahrelangen Diskussionen soll dieses zu einem Mahnmal werden.

„Jonny-Moser-Platz“ in Parndorf

Die Gedenkstätte vor dem Parndorfer Friedhof, die im April dieses Jahres zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus eingeweiht wurde, erhielt nach einem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss den Namen „Jonny-Moser-Platz“.

Die jüdische Familie Wallenstein-Benkö - "Ich habe nie verstanden, warum er zurückkam und blieb"

Von Pieber Martin, Burgenländische Lebensgeschichten, Band 4 Etwa dreißig Juden und Jüdinnen lebten bis 1938 in Neusiedl am See, u.a. die Familie Wallenstein-Benkö. Sie besaß ein Schnittwarengeschäft im Ort. Als die Nationalsozialisten die Macht übernahmen, wurde die Familie misshandelt und ihres Besitzes beraubt. Bald darauf musste sie das Burgenland Richtung Ungarn verlassen. 1944 wurden vier Generationen der Familie in Auschwitz ermordet.

Amari Historija

20 ZEITZEUGEN VERSCHIEDENER VOLKSGRUPPEN ERZÄHLEN 80 JAHRE GEMEINSAME GESCHICHTE Lebensgeschichten von 20 Männern und Frauen geben bewegende Einblicke in die Geschichte des Burgenlandes. Die beiden ältesten interviewten Personen sind Jahrgang 1925 und 1928. In den Erzählungen wird erlebtes Unrecht spürbar, aber auch Erfahrungen wechselseitiger Solidarität und Wertschätzung. Nach der ersten Dokumentation "Mri Historija / Meine Geschichte" mit Biografien burgenländischer Roma liegt jetzt das Ergebnis des vom Verein Roma-Service gemeinsam mit dem ORF Burgenland durchgeführten Folgeprojekts "Amari Historija / Unsere Geschichte" - ein Mosaik burgenländischer Geschichte - vor. EINE ZEITZEUGEN-DOKUMENTATION VON ROMA-SERVICE

Das Projekt „border(hi)stories“ – Unterrichtsvorschläge zu 100 Jahren Grenzgeschichte Österreich-Ungarn

Das Projekt „border(hi)stories – 100 Jahre Grenzgeschichte(n)“ setzt sich mit der Geschichte des Grenzraumes von Österreich und Ungarn im 20. Jahrhundert auseinander, indem es Narrative rund um vergangene Konflikte beleuchtet. 49 Gedenkorte erinnern an tragische Ereignisse, aber auch an grenzüberschreitende Verbindungen und Kooperationen vom Ersten Weltkrieg bis in die Gegenwart – aus ungarischer wie auch aus österreichischer Perspektive. Die Projektinhalte wurden in Kooperation mit ERINNERN:AT didaktisch aufbereitet. Die entwickelten Unterrichtsvorschläge stehen Lehrkräften hier zum Download zur Verfügung.

Neuerscheinung

„Vor dem Volksgericht. Verfahren gegen burgenländische NS-Täter 1945-1955“ – von Susanne Uslu-Pauer und Eva Holpfer, Eisenstadt 2008

40 Jahre Österreichische Jüdische Museum in Eisenstadt

2012 feiert das Österreichische Jüdische Museum in Eisenstadt sein 40-jähriges Bestehen. Das gesamte Jahresprogramm, das mit einer Reihe innovativer musealer Angebote aufwartet, steht im Zeichen dieses Jubiläums. http://ojm.at/40j Highlights des Jubiläums-Jahresprogramms 2012 sind - die Stadt- und Straßenausstellung "Ver-/Be-gangen" und - die Präsentation eines "Reiseführers durch das jüdische Burgenland".

Projekt "Erinnerungszeichen"

NMS & PTS Zurndorf übernimmt die Patenschaft für den jüdischen Friedhof in Gattendorf Ein Projekt der Kulturabteilung des Landes Burgenland, Landesschulrat Burgenland und "erinnern.at"