Alle Burgenland Artikel

EUROPÄISCHE TAGE DER JÜDISCHEN KULTUR 2020 – diesmal virtuell

Seit nunmehr einundzwanzig Jahren finden europaweit Veranstaltungen zum „Europäischen Tag der jüdischen Kultur“ statt. Auch im Burgenland werden seit bereits 2013 in diesem Rahmen die Geschichte, Traditionen und Bräuche des europäischen Judentums mit Hilfe der Burgenländischen Forschungsgesellschaft an eine breite Öffentlichkeit getragen. http://www.forschungsgesellschaft.at/edjc/index.html

Arbeitsgruppe Nationalsozialismus und Holocaust im Burgenland

Die AG Nationalsozialismus und Holocaust im Burgenland wurde anlässlich des Gedenkjahres 1938 – 2008 gegründet. Einigen engagierten Personen und Institutionen im Burgenland ging es um ein würdiges Gedenken an die Opfer des NS Regimes, aber auch darum zu zeigen, dass das Burgenland – auch das offizielle – sich seiner historischen Verantwortung bewusst und reif ist, Zeichen des Gedenkens und Erinnerns zu setzen.

Stätten des Erinnerns

Vor 75 Jahren, im März 1938, übernahmen die Nationalsozialisten in Österreich die Macht. Mit besonderer Brutalität gingen die burgenländischen Nationalsozialisten gegen ihre jüdischen Nachbarn vor. Noch bevor die deutschen Truppen den „Anschluss“ vollzogen, begann der Terror in den burgenländischen Dörfern. Innerhalb weniger Monate wurde die jahrhundertealte jüdische Kultur des Burgenlandes ausgelöscht. Jahrzehntelang wollten das Burgenland nicht daran erinnert werden. Gedenkinitativen in Frauenkirchen, Deutschkreutz und Mattersburg versuchen nun mit Projekten die Erinnerung an die jüdische Geschichte des Burgenlandes zu unterstützen.

Herbert Brettl, Quellen zur Geschichte der „Zigeunerpolitik“ im Bezirk Neusiedl am See zwischen 1921 und 1945

Der Geschichte der burgenländischen „Zigeuner“ im 20. Jahrhundert wurde erst in den letzten zwanzig Jahren mehr Beachtung geschenkt. Daher konnten bis heute noch nicht alle offenen Fragen beantwortet werden. Herbert Brettl unternimmt den Versuch, die Politik gegenüber den „Zigeunern“ vom Werden des Burgenlandes bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges darzustellen.

Wir erinnern Begegnung mit dem jüdischen Mattersburg

Bei einem Spaziergang durch Mattersburg erinnert kaum etwas an das jüdische Leben - abgesehen vom jüdischen Friedhof, dem kleinen Gedenkstein auf dem Brunnenplatz und der Judengasse. Unsere Idee bei der Gründung war es, die in Mattersburg lebenden und wirkenden Juden und ihre jüdische Lebenswelt nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Mit Veranstaltungen und Projekten der „Erinnerung“ wollen wir dieser Welt wieder „begegnen“ und damit auch der Vertriebenen und Ermordeten gedenken. nähere Infos: http://www.wir-erinnern.at

ERÖFFNUNG DER GEDENKSTÄTTE ZUR ERINNERUNG AN DIE EHEMALIGE JÜDISCHE GEMEINDE MATTERSBURG

Am 5. November 2017 wurde in Mattersburg im Rahmen eines Festaktes eine von KR Michael Feyer entworfene Gedenkstätte von Bundespräsident Alexander Van der Bellen eröffnet. Feyer, Obmann des Vereins „wir erinnern-Begegnung mit dem Jüdischen Mattersburg“, gedachte in seiner Ansprache auch der Pogromnacht 1938. Weitere Ehrengäste waren Talya Lador-Fresher, Botschafterin des Staates Israel, Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, Bürgermeisterin Ingrid Salamon, Hans Niessl, Landeshauptmann des Burgenland und Isaac Ehrenfeld, Oberrabbiner von Kirjat Mattersdorf in Jerusalem und Enkel des letzten Oberrabbiners von Mattersburg. Shmuel Barzilai, Oberkantor des Wiener Stadttempels, sang das Totengebet El Maleh Rachamim und sprach das Kaddisch-Gebet. Als Abschluss wurden, einer Jahrtausende alten Jüdischen Traditionen folgend, Gedenksteine abgelegt.

Segnung des Roma-Gedenksteins in Stegersbach

In Stegersbach lebte bis 1938 über 220 Roma. Die Siedlung, die sich im Bereich der heutigen Berggasse befand, war somit die größte im Bezirk Güssing. Bereits 1938 wurden die ersten Bewohner deportiert. In der darauffolgenden Zeit wurde auch die übrige Romabevölkerung in Konzentrationslager verschleppt und ermordet. Nur 23 Roma kehrten nach dem Krieg wieder nach Stegersbach zurück. Auf Anregung der Romapastorale der Diözese Eisenstadt und des Vereins Roma-Service bzw. mit Unterstützung der Gemeinde Stegersbach wurde am 10. September 2021 an der Kreuzung Berggasse/Hinterforst ein Gedenkstein für die NS-Opfer der Roma, 69 Personen sind namentlich bekannt, errichtet und gesegnet. Angefertigt wurde der Gedenkstein vom Stegersbacher Steinmetz Alexander Fikisz.

Wanderausstellung „Darüber sprechen" an Burgenlands Schulen (Wintersemester 2023/24)

Ab September 2023 wird die Wanderausstellung „Darüber sprechen. Nationalsozialismus und Holocaust: Erinnerungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen“, die von ERINNERN:AT gestaltet wurde, an Schulen im Burgenland gastieren. Die Ausstellung beruht auf Erinnerungen von 14 ZeitzeugInnen, die darüber sprechen, was ihnen während der NS-Terrorzeit widerfahren ist: Wie SchulfreundInnen mit ihnen umgingen, wie die NachbarInnen zu Feinden wurden, der Staat zum Mörder, wie sie überleben konnten und wie es ihren Familien erging. Zitate aus diesen Erinnerungen und historisches Bildmaterial führen zu kurzen Videosequenzen, die mit Smartphone, Tablet oder Computer über QR-Links oder den Internet-Links aufgerufen werden können. Die Erinnerungen werden auf der Rückseite jeder Tafel in jeweils verschiedene Zusammenhänge gestellt: Fachleute erläutern oder regen dabei an, von einer bestimmten Perspektive aus nachzudenken. Weitere Informationen zu den Inhalten und Ausstellungstafeln: https://www.erinnern.at/bildungsangebote/ausstellungen-fuer-schulen/dokument-ausstellung-darueber-sprechen

Der Fall Karl Horvath

Von Wolfgang Freitag Ein Loipersdorfer ›Zigeuner‹ vor dem Linzer Volksgericht Das Schicksal des aus Loipersdorf, Burgenland, gebürtigen Roms Karl Horvath reflektiert nicht nur viele der Verwerfungen in den ersten Jahrzehnten nach dem Untergang der Habsburgermonarchie, sondern auch die Kontinuität der Verfolgung und Kriminalisierung, der die Volksgruppe der ¬Roma in jenen Tagen ausgesetzt war – und gerade dieser Tage von Neuem ausgesetzt ist. 1939 als »Asozialer« nach Dachau deportiert, 1945 aus dem KZ Mauthausen/Gusen befreit, 1946 als vermeintlicher Kriegsverbrecher angeklagt, 1948 vom Linzer Volksgericht verurteilt, 1952 in einer Wiederaufnahme des Verfahrens freigesprochen, doch gezeichnet für den Rest seines – kurzen – Lebens. Horvaths Kampf um Rehabilitierung, sein anschließendes Ringen um Entschädigung wie die Erinnerungen an ihn in einer Familie, in der er nach seinem Freispruch und bis zu seinem Tod 1971 Aufnahme fand, vervollständigen ein Lebensbild, das singuläre Einblicke in die Welt der unmittelbaren Nachkriegsjahre bietet und gleichzeitig paradigmatisch für Österreichs 20. Jahrhundert stehen kann.

Wir werden uns der Aufgabe nicht entziehen … 30 Jahre RE.F.U.G.I.U.S. Rechnitzer Flüchtlings- und Gedenkinitiative

Buch-Neuerscheinung - In Rechnitz startete eine Personengruppe um den Antifaschisten Hans Anthofer eine Unterschriftenaktion für die Errichtung eines Mahnmals zum Gedenken an die Opfer des Kreuzstadl-Massakers. 1992 konstituierte sich RE.F.U.G.I.U.S. als Verein, der Gedenkfeiern, Benefizkonzerte und Symposien veranstaltet. Ein Informationsbereich beim Kreuzstadl wurde 2012 eröffnet. Die Suche nach dem Grab der beim Kreuzstadl ermordeten Menschen bleibt bis zu dessen Auffindung oberstes Ziel von RE.F.U.G.I.U.S.

"NAMEN ERINNERN"

Ein Projekt von memoryPROJECTS Aus Anlass des 71. Jahrestages der Pogromnacht am 10. November 1938, erinnert seit heute ein virtueller Gedenkraum an die Familiennamen der aus dem Burgenland vertriebenen Juden und Jüdinnen. http://www.memoryprojects.at/namen-erinnern

Museum Kreuzstadl, Rechnitz

LERNORT - ERINNERUNGSORT - BEGEGNUNGSORT Nur das Erinnerte, nicht das Vergessene, lässt uns lernen. Wir alle gestalten Geschichte, die Geschichte formt uns. Suchen wir Antwort auf Geschehenes, tragen wir Verantwortung für die Zukunft.

Stätten des Erinnerns

Vor 75 Jahren, im März 1938, übernahmen die Nationalsozialisten in Österreich die Macht. Mit besonderer Brutalität gingen die burgenländischen Nationalsozialisten gegen ihre jüdischen Nachbarn vor. Noch bevor die deutschen Truppen den „Anschluss“ vollzogen, begann der Terror in den burgenländischen Dörfern. Innerhalb weniger Monate wurde die jahrhundertealte jüdische Kultur des Burgenlandes ausgelöscht. Jahrzehntelang wollten das Burgenland nicht daran erinnert werden. Gedenkinitativen in Frauenkirchen, Deutschkreutz und Mattersburg versuchen nun mit Projekten die Erinnerung an die jüdische Geschichte des Burgenlandes zu unterstützen.

Die Roma von Oberwart – von Helmut SAMER

Neben einer historischen Aufarbeitung der drei Oberwarter Roma-Siedlungen versucht das Buch die wichtigsten Etappen auf dem Weg zur Gründung des Vereins Roma Oberwart nachzuzeichnen. Das Attentat von 1995, seine nachhaltigen Folgen und aktuellen Entwicklungen bis ins Jahr 2001 bilden weitere Schwerpunkte.

Last der Erinnerung - von Wolfgang KRUG

Noch immer sorgt das 1938/1939 im burgenländischen Oberschützen errichtete „Anschlussdenkmal" für hitzige Diskussionen. Der Autor legt einen sorgfältig recherchierten Bericht über die Entstehungsgeschichte dieses monumentalsten Denkmals seiner Art in Österreich ab und zeigt exemplarisch die vielschichtigen