Publikationen

Tobias Portschy. Biographie eines Nationalsozialisten. Die Jahre bis 1945

Von Ursula Mindler, In: Burgenländische Forschungen Band 92. Eisenstadt 2006 Das Buch beschäftigt sich mit der Biographie des Südburgenländers Dr. Tobias Portschy (1905-1996) und dokumentiert ausführlich seine Lebensjahre bis 1945. Beginnend mit seiner Kindheit wird der Bogen über seine Schul- und Hochschulzeit sowie seinen Aufstieg zum Gauleiter von Burgenland (1935 bzw. 1938) bis hin zu seiner Ernennung zum Gauleiter-Stellvertreter von Steiermark (1938) gespannt. In drei Exkursen wird außerdem das Verhältnis zwischen Portschy und den burgenländischen Juden, "Zigeunern" und Kroaten erörtert. Ein weiterer Exkurs ist dem Fall der Burg Schlaining gewidmet, die Portschy für die NSDAP ankaufte und später dem Bezirk Oberwart schenkte. Zahlreiche Fallbeispiele belegen seine persönliche Verwicklung in einige Streitfälle vor Gericht; in einem abschließenden Kapitel wird ein kurzer Überblick über die Jahre 1945 bis 1996 gegeben.

Wallenbergs Laufbursche. Jugenderinnerungen 1938 - 1945

Von Jonny Moser, Jonny Moser schildert wie er im August 1944 Wallenberg kennen lernte und in weiterer Folge bei bzw. mit ihm arbeitete. Raoul Wallenberg wurde als gesandter der schwedischen Regierung im Juli 1944 nach Budapest geschickt, um sich der in Gefahr befindlichen Juden anzunehmen. Durch die Ausstellung und Verteilung schwedischer Schutzpässe konnte er tausende Juden vor dem Tod retten.

Ungarn in Mauthausen - Ungarische Häftlinge in SS-Lagern auf dem Territorium Österreichs

Von Szabolcs Szita, Im Zentrum des Buches steht die Geschichte der Deportation der Ungarn in das SS-Arbeitserziehungslager Oberlanzendorf und in das Konzentrationslager Mauthausen. Ungarische Häftlinge bildeten die drittgrößte nationale Opfergruppe des KZ Mauthausen. Auf Basis umfangreicher Recherchen beleuchtet der Autor das Schicksal sowohl der politische Verfolgten als auch der ungarischen Juden, die in den SS-Lagern dem größten Vernichtungsdruck ausgesetzt waren. - Mauthausen-Studien, Band 4

" Ich war nicht in Auschwitz"

Von Stefan Horvath: Fiktive und mündlich wiedergegebene Erzählungen und Gedichte mit literarischer Bearbeitung. Es ist ein Apell an die Menschheit, Geschehenes nicht vergessen zu lassen. Stefan Horvath ist nicht nur als Nachkomme von KZ-Opfern, sondern auch als Vater eines der vier in Oberwart durch eine Rohrbombe umgekommenen Roma gleich doppelt von Geschichte, Gegenwart und Schicksal seiner Volksgruppe betroffen. Das Buch ist mit Kinderzeichnungen illustriert. In ihnen bringen die Kinder zum Ausdruck, was sie unter dem Begriff KZ verstehen.

Veröffentlichungen der Österreichische Historikerkommission

Band 17/3: Arisierungen beschlagnahmte Vermögen Vermögen, Rückstellungen und Entschädigungen im Burgenland (Baumgartner, Fennes, Greifeneder, Schinkovits, Tschögl, Wendelin) Band 23/4: Vermögensentzug bei burgenländischen Kroaten und Ungarn Vermögensentzug, Restitution und Entschädigung der Roma und Sinti.(Freund,Baumgartner,Greifeneder)

"Schweigen die Täter - reden die Enkel"

von Claudia Brunner: Darin beschreibt die Politologin, sie ist die Großnichte von Alois Brunner, (der zur Zeit meistgesuchteste NS- Kriegsverbrecher aus Rohrbrunn) das düstere Kapitel ihrer Familiengeschichte und dem, was er an Belastung hinterlassen hat.

"Wo sind sie geblieben...?"

von Karl Stojka: Dieses Buch ist ein persönlicher Erlebnisbericht von Prof. Karl Stojka, „Rom-Zigeuner vom Stamme der Bagareschtschi-Lovara und Überlebender des Holocaust", wie er sich selbst beschreibt. Aus seinem Buch blicken die Gesichter von 400 Menschen entgegen, von 400 gequälten, geschundenen, gefolterten und getöteten Roma und Sinti und von Juden, die mit den Roma und Sinti verheiratet waren.

Brave Beamte, Opportunisten, Verfolgte. Die burgenländischen Spitzenbeamten von 1923 bis 1938

Von Michael Hess, Michael Hess widmet sich im neuesten Band der Burgenländischen Forschungen den Karrieren und Biographien der Abteilungsleiter des Burgenlandes in den Jahren 1923 bis 1938. Nur neun Spitzenbeamte waren gebürtige Burgenländer – was deutliche Spannungen innerhalb der Belegschaft hervorrufen sollte. In einzelnen Biographien wird auch die persönliche Situation der höheren Verwaltungsbeamten in den Anfangsjahren des Burgenlandes beleuchtet. Insbesondere beschäftigt sich die Forschungsarbeit mit den Zäsuren 1934 und 1938. Politisch motivierte personelle Veränderungen an der beamteten Spitze standen dabei an der Tagesordnung. Für 13 Personen hatte beispielsweise die Machtergreifung der Nationalsozialisten im März 1938 unmittelbare Auswirkungen, die von der Verhaftung durch die Gestapo über KZ-Haft bis hin zu Entlassungen und Pensionierungen reichten. Andere wiederum konnten ihre Karrieren fortsetzen, 21 Personen waren Mitglieder der NSDAP. Nach 1945 stützte sich die wiedererrichtete burgenländische Verwaltung einerseits auf Beamte von 1938, andere kehrten – auch aufgrund von Entnazifizierungsmaßnahmen – nicht mehr in den Verwaltungsdienst zurück.

NS-Herrschaft im Burgenland: Begleitband zur Ausstellung, 27. April - 4. November 2018, Landesmuseum Burgenland

Pia Bayer, Dieter Szorger (Hg.) Am Abend des 11. März 1938 – und damit früher als in allen anderen Bundesländern – begann im Burgenland eines der dunkelsten Kapitel seiner Geschichte: die Zeit der NS-Diktatur. 80 Jahre danach setzen sich das Landesmuseum Burgenland und das Österreichische Jüdische Museum in einer gemeinsamen Ausstellung und einem Begleitband mit den burgenländischen Aspekten dieses schicksalshaften Jahres auseinander.

Amari Historija

20 ZEITZEUGEN VERSCHIEDENER VOLKSGRUPPEN ERZÄHLEN 80 JAHRE GEMEINSAME GESCHICHTE Lebensgeschichten von 20 Männern und Frauen geben bewegende Einblicke in die Geschichte des Burgenlandes. Die beiden ältesten interviewten Personen sind Jahrgang 1925 und 1928. In den Erzählungen wird erlebtes Unrecht spürbar, aber auch Erfahrungen wechselseitiger Solidarität und Wertschätzung. Nach der ersten Dokumentation "Mri Historija / Meine Geschichte" mit Biografien burgenländischer Roma liegt jetzt das Ergebnis des vom Verein Roma-Service gemeinsam mit dem ORF Burgenland durchgeführten Folgeprojekts "Amari Historija / Unsere Geschichte" - ein Mosaik burgenländischer Geschichte - vor. EINE ZEITZEUGEN-DOKUMENTATION VON ROMA-SERVICE

Die langen Schatten der Vergangenheit: Betrogene Hoffnungen und die Schuld der Gleichgültigkeit – Nazifizierung und Entnazifizierung des Burgenlandes

Von Walter Feymann Die notwendige und ausreichende Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit glückte auch im Burgenland nur teilweise und wurde als Nebenerscheinung des Kalten Krieges schließlich ziemlich schnell beendet und weitgehend tabuisiert. In seiner profunden wissenschaftlichen Abhandlung geht es dem burgenländischen Historiker und Philologen Walter Feymann nicht um Abrechnung oder Schuldzuweisungen, vielmehr soll ein Beitrag zum Verständnis des Denkens, Fühlens und Handelns der Kriegsgeneration geleistet werden. Ausführlich dargestellt werden die Ideologie des Nationalsozialismus sowie die sozioökonomischen Faktoren und die persönlichen Entscheidungskriterien. Hingewiesen wird auch auf die Schwierigkeit und Notwendigkeit eines differenzierten und verantwortungsbewussten Umgangs mit der Vergangenheit. Ein Teil des Buches beschreibt exemplarisch das Schicksal verschiedener Personen, als Handelnde und als Opfer.

Vertrieben Erinnerungen burgenländischer Juden und Jüdinnen

Von: TSCHÖGL, Gert / TOBLER, Barbara / LANG, Alfred (Hg.) »Es ist nicht eine wirkliche Liebe zu Österreich, aber es ist etwas, woher ich komme. Und ich habe mir auch Argentinien nicht gewählt, ich habe nirgends anders Eintritt bekommen«, beschreibt eine alte jüdische Burgenländerin ihre heutige Gefühlslage. Die Burgenländische Forschungsgesellschaft hat hier die Lebensgeschichten mehrerer 1938 vertriebener jüdischer BurgenländerInnen aufgezeichnet. In Interviews schildern die in Argentinien, Uruguay, USA, Israel, England, Österreich usw. Lebenden ihre Kindheit im Burgenland und die Tage der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Sie erzählen von ihrer Flucht ins rettende Ausland, dem dortigen schwierigen Neubeginn sowie ihr jetziges Verhältnis und ihre Gefühle gegenüber Österreich und dem Burgenland. Historische Familienfotos über das Leben jüdischer BurgenländerInnen vor 1938 und ihre Emigration ergänzen die Texte. Ein einführender Artikel zur Geschichte jüdischer Kultur im Burgenland sowie ein Beitrag zu neuesten Forschungsergebnissen der Ereignisse von 1938 – z. B. die Enteignungen burgenländischer Juden und Jüdinnen - vervollständigen den Band.