Gedenkveranstaltung in Erinnerung an die Opfer der Hexenverfolgung im Lavanttal

Im Rahmen des Projekts "Nullpunkte der Gewalt im Lavanttal“ der Kulturinitiative Container 25 findet am 18. Oktober um 16.30 Uhr eine Gedenkveranstaltung an die Opfer der Hexenverfolgung im Lavanttal statt. Bei dieser wird ein temporäres Mahnmal der Künstlerin Adina Camhy mit dem Titel „UEBERAINS WERDEN“ der Öffentlichkeit präsentiert.
What Gedenkveranstaltung
Wann

18.10.2025 von 16:30 bis 18:00 (Europe/Vienna / UTC200)

Bundesland

Kärnten

Wo

Bad St. Leonhard, Quellenwanderweg (zwischen Auenweg und Steinbruchweg)

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Im Jahr 1493 verurteilte das Landgericht St. Leonhard Cristina Trünkhlin, Barbara Ößlin und Wolfin als Hexen. Der Prozess gilt als der erste im Raum Österreich, bei dem der Vorwurf des „Teufelspakts“ zu Hinrichtungen führte. Im heutigen Bad St. Leonhard wird von der Künstlerin Adina Camhy ein Erinnerungszeichen realisiert, das an die drei Frauen und alle weiteren Opfer der Hexenverfolgung im Lavanttal erinnert. 

Das temporäre Monument bezieht sich auf eine Passage aus der Urgicht (ein unter Folter entstandenes Einvernahmeprotokoll) von 1493: „[D]a sind sie überains worden […]“. Die ursprünglich gegen die drei Frauen gerichteten Worte werden umgedeutet und ins Heute übertragen: 

„UEBERAINS WERDEN“ verweist auf solidarische Beziehungen und kann als „zusammenkommen“ oder „mehr als eine:r werden“ interpretiert werden. Die Worte können als Aufruf verstanden werden, heute wachsam zu sein gegenüber Mechanismen der Ausgrenzung, der Konstruktion von Sündenböcken und Formen geschlechtsspezifischer Gewalt.

„UEBERAINS WERDEN“ wird als Schriftzug südlich von Bad St. Leonhard auf einer Weide nahe der historischen Hinrichtungsstätte sichtbar. Die beim Mähen ausgesparten Buchstaben verändern sich je nach Mahd, Licht und Bewuchs – das Mähen selbst wird zur Erinnerungsarbeit.

Am Samstag, 18. Oktober, 16:30 wird das Monument im Rahmen einer Gedenkveranstaltung in Bad St. Leonhard eröffnet.

Konzept und Realisierung: Adina Camhy
Initiiert durch: freie Kulturinitiative Container 25 im Rahmen von „Nullpunkte der Gewalt im Lavanttal
Unterstützt durch: Gemeinde Bad St. Leonhard
Gefördert durch: Land Kärnten Kultur