Wegschauen verboten! Workshop zur Zwangsarbeit im Industrieviertel

Die Schatten des Fortschritts - SchülerInnen aus Wiener Neustadt, Wien und Semmering machen sich mit den Schattenseiten der Industrialisierung in ihrer unmittelbaren Umgebung vertraut.

Ein Projekt finanziert im Rahmen des Viertelfestivals NÖ, Industrieviertel.
Projektidee und Organisation:
MMag. Christian Gmeiner und Doz. Dr. Eleonore Lappin-Eppel

Die Schüler und Schülerinnen führen Gespräche mit ZeitzeugInnen, besuchen das  Industrieviertelmuseums, die Gedenkstätte „Serbenhalle“, suchen Orte, an denen ungarisch-jüdische Familien interniert waren bzw. arbeiten mussten, auf und besuchen den jüdischen Friedhof.
Der nationalsozialistische „Anschluss“ und der industrielle Aufschwung im Vorfeld des Krieges führten zu einem gesteigerten Bedarf an IndustriearbeiterInnen, der nicht allein durch InländerInnen zu decken war. Ein Heer von ZivilarbeiterInnen wurde in den deutsch besetzten Gebieten zum Arbeitsdienst, d.h. zur Zwangsarbeit rekrutiert. 1943 wurde in Wiener Neustadt die „Serbenhalle“ als Außenlager des KZ Mauthausen errichtet, 1944 wurden jüdische Familien aus Ungarn zur Zwangsarbeit ins Industrieviertel verschleppt. Erst vor 10 Jahren wurde der Österreichische Versöhnungsfonds ins Leben gerufen, der die Opfer der NS-Zwangsarbeit, ihre Leiden und auch ihren Beitrag zur Wirtschaftsentwicklung erstmals gewürdigt hat.
Die Workshops sollen den SchülerInnen Zivilcourage und Sinn für Gerechtigkeit vermitteln. Zwangsarbeit wird als einer der negativen Auswüchse der Industrialisierung aufgefasst, die verändert werden können und müssen, wie auch ein laufendes Projekt des „Entwicklungshilfeclubs“ für den Loskauf indischer Kinder von Sklavenarbeit zeigt. Die SchülerInnen beschäftigen sich intensiv mit dem Projekt  und unterstützen dieses, durch Sponsoringprojekte und Dienstleistungen, die den indischen Kindern zugute kommen

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Beteiligte Schulen und Professoren/innen:

BORG Wiener Neustadt, Mag. Susanne Casanova - Mürkl, Mag. Reinhard Pilz

BRG Gröhrmühlgasse, Mag. Dr. Werner Sulzgruber

BG Zehnergasse,  Mag. Kerstin Koglbauer

Tourismusschulen Semmering, Mag. Dr. Werner Prückl

HLA Herbststraße, Department Kunst, Mag. Sylvia Pfeifer


Vortragende und Workshops am Projekttag, 24. Mai 2011:
Prof. Karl Flanner, KZ Überlebender und  Initiator des Industrieviertelmuseums

Jürgen H. Gangoly, Vorsitzender,  Ge. Denk. Verein: ehem. KZ-Nebenlager Guntramsdorf / Wiener Neudorf

Prof. Rudolf Gelbard (KZ-Überlebender Überlebender, Journalist)

Gertrude Hanzal, Entwicklungshilfeclub

Mag. Gerhard Milchram, Historiker, Museum der Stadt Wien
Dr. Werner Sulzgruber,  Historiker, Wr. Neustadt

 

Angebotene Workshops,  zwischen 9. Mai und 24. Juni 2011:

Prof. Wander Bertoni, Bildhauer und Zeitzeuge, Ort: Winden/See

Dr. Peter Eppel, Historiker,  Entwicklungshilfeclub

Doz. Dr. Eleonore Lappin-Eppel, Historikerin, Zum Thema Zwangsarbeit in der NS-Zeit

Harald Strassl, Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter/innen,  Ort: Sopron

Anton Faber, Industrieviertelmuseum