Denkmal Serbenhalle
Die Initiative zu diesem Projekt, ein Denkmal der anderen Art zu errichten, stammt von Dr. Michael Rosecker und Markus Grabenwöger.
Stichwort „Serbenhalle“:
Der Bezug zur „Serbenhalle“ ist nicht zufällig gewählt worden, denn dieses Gebäude ist eines der wenigen noch vorhandenen Zeichen, die auf die Rüstungsindustrie und die Zwangsarbeit in Wiener Neustadt während des Zweiten Weltkriegs hinweisen. Die Halle befindet sich an der Pottendorfer Straße im nördlichen Stadtgebiet und dient heute als Lagerhalle. Obgleich sie ungewöhnlich groß ist (bei einer Länge von 300, einer Breite von 70 sowie einer Höhe von 30 Metern), weiß kaum jemand etwas über die Geschichte hinter diesem Gebäude, das im Volksmund als „Serbenhalle“ deklariert wird und 1943 ein Außenlager des KZs Mauthausen war.
Stichwort Werbung:
Der Korpus des ungewöhnlichen Denkmals stellt eine Leuchtreklamen-Konstruktion dar, die rot erleuchtet wird. Mit der Signalfarbe Rot kann Aufmerksamkeit erzeugt werden. Primär die junge Generation, die kontinuierlich mit den modernen Methoden der Werbung konfrontiert ist, soll auf diesem Wege Geschichte erfassen. Damit soll - in der sich anbahnenden „Zeit ohne Zeitzeugen“ - ein Modell zur Vermittlung historischer Sachverhalte realisiert sein, um der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken.
Stichwort Gedächtnis & Erinnerung:
Straßenseitig sind auf dem Denkmal drei Behauptungen und drei Fragen geschrieben: Immer irgendwer! Immer irgendwo! Immer irgendwann! Nie ich? Nie hier? Nie jetzt?
Die Verantwortlichkeit des Einzelnen auf der einen Seite und der „kollektive Versuch der Realitätsverweigerung“ auf der anderen Seite soll so thematisiert werden. „Es gibt Botschaften, die offen beworben und uns offensiv näher gebracht werden können und dennoch wollen wir davon weder gehört noch gewusst haben!“
Auf der der „Serbenhalle“ zugewandten Seite des Denkmals findet sich dann die folgende Darstellung, die als Erklärung hilft:
„In den Jahren 1943- 1945 wurde von den nationalsozialistischen Machthabern hier in der so genannten Serbenhalle des Rax-Werkes, ein dem KZ-Mauthausen unterstehendes Konzentrationslager mit bis zu 1.000 Gefangenen betrieben. Diese wurden unter unmenschlichsten Bedingungen zur Rüstungsarbeit für den von den Nationalsozialisten entfesselten Weltkrieg gezwungen. Viele sind dabei um ihr Leben oder ihre Gesundheit gekommen.
Ihr Opfer bleibt unvergessen!
Möge dieses Denkmal uns immer daran erinnern, dass politische Systeme und gesellschaftliche Verhältnisse immer wieder versuchen uns zu Verbrechen zu verführen oder zu nötigen, wir selbst es aber sind, die solche Verbrechen entweder ignorieren, dulden und tatkräftig unterstützen oder sie erkennen, bekämpfen und verhindern können.“
Mauthausen Komitee
Verein Alltag Verlag
Öffnungszeiten
Denkmal: frei zugänglich;
Serbenhalle: Privatbesitz, nicht zugänglich
Ansprechpartner und Kontakt
Dr. Michael Rosecker, 01-8046501-40,
rosecker@renner-institut.at
Anfahrt: Südautobahn – Abfahrt Wöllersdorf – Nordspange in Richtung Wiener Neustadt Nord – Wiener Straße Richtung Süden – Kreuzung nach der Bahnunterführung links – Kreuzung Stadionstraße-Pottendorfer Straße links – nach ca. 200 m links – heute: „Roigk-Hallen“
Linie H (Haltestelle Pottendorferstraße)
Zielgruppe
Alle Altersgruppen (ab 14 Lj.)
Unterlagen
Perz, Bertrand; Florian Freund: Das KZ in der Serbenhalle. Zur Kriegsindustrie in Wiener Neustadt. Verlag für Gesellschaftskritik (Wien 1987)
Videos zur Denkmal-Eröffnung: www.versoehnungsfonds.at/db/admin/de/seiten/serben_start.htm
Basisinformationen zum Projekt „Serbenhalle“: www.vereinalltagverlag.at/de/projekte/serbenhalle/
Trägerinstitutionen
Mauthausen Komitee
Verein Alltag Verlag, Wiener Neustadt
UnterstützerInnen:
- Frau Kulturlandesrätin Dr. Petra Bohuslav
- Franz Oberndorfer GmbH & CO - Herr Prokurist Ing. Hans Schröttner
- Planungsbüro Ing. Wolfram Trecek
- KLW-Lichtwerbung - Herr Ing. Helmut Dangl
- Barbara Sator, Grafikerin
- Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Frau Univ. Doz. Mag. Dr. Brigitte Bailer-Galanda
- Bauhof der Stadt Wiener Neustadt - Herr Ing. Christian Berger
- Niederösterreichische Arbeiterkammer - Herr Präsident Josef Staudinger
- Bund sozialdemokratischer Freiheitskämpfer
SpenderInnen:
- Frau Landeshauptmannstellvertreterin Heidemaria Onodi
- Herr Abg. z. NR Dr. Peter Wittmann und die SPÖ-Bezirksorganisation
- Frau Altbürgermeister Traude Dierdorf und die SPÖ-Stadtorganisation
- Herr Abg. z. NR aD Arnold Grabner
- Alte Kronen Apotheke - Herrn Mag. Willi Kornfeld
- Herr Baumeister KR Josef Panis
- Plattform Kritische Jugend - Der sozialdemokratische Jugendverein
- Bund Sozialdemokratischer Freiheitskämpfer
- Herr Altbürgermeister Hans Barwitzius
- Herr Pater Prior Mag. Johannes Vrebecky
- SPÖ-Gemeinderatsklub
Arbeitsschwerpunkte
Genaue Projektpräsentation und Informationen zum Verein Alltag Verlag (VAV) vgl.:
www.vereinalltagverlag.at
www.vereinalltagverlag.at/de/projekte/serbenhalle/
Betreuungsangebot
Nachfrage bei Dr. Rosecker