ABGESAGT Vortrag „Die Wehrmachtslegende in Österreich“

Wann

03.04.2019 von 17:00 bis 19:00 (CET / UTC200)

Bundesland

Salzburg

Wo

salzburg

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Die heutige Veranstaltung mit Alexander Pollak muss leider auf Grund der Erkrankung des Vortragenden kurzfristig abgesagt werden!

 

Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten und laden herzlich zur nächsten Veranstaltung am 9. April ein: http://www.erinnern.at/bundeslaender/salzburg/termine/film-201ejenseits-des-krieges201c-von-ruth-beckermann

 

Alexander Pollak beleuchtet in seinem Vortrag anhand der Analyse österreichischer Medien die Entstehung und Entwicklung eines zentralen vergangenheitspolitischen Mythos der Nachkriegszeit: die Legende von der „sauberen Wehrmacht“. Dabei werden die zahlreichen vergangenheitspolitischen Affären und Skandale der Zweiten Republik ebenso angesprochen wie der Opfermythos, der Stalingradmythos und die Darstellung der „einfachen“ Soldaten als unschuldiges Kollektiv.

Die Veranstaltung bildet den Auftakt der Reihe Mythos „Saubere“ Wehrmacht? Verbrechen – Verdrängung – Aufarbeitung

Vor knapp zwanzig Jahren diskutierte ganz Salzburg über ein Thema: Die sogenannte Wehrmachtsausstellung gastierte in der Stadt. Erstmals wurden mit dieser Ausstellung Verbrechen der Wehrmacht in der Zeit des Nationalsozialismus, vor allem im Krieg gegen die Sowjetunion, öffentlich thematisiert. Die Wanderausstellung hatte seit der Erstpräsentation bereits in anderen Städten in Deutschland und Österreich für Polarisierung gesorgt. Vor allem überlebende Kriegsteilnehmer fühlten sich von der Ausstellung kollektiv angegriffen. In Salzburg spitze sich die Situation besonders zu, da der damalige Salzburger Landeshauptmann Franz Schausberger zugleich in seiner Rolle als Landespolitiker und als Historiker an der Universität Salzburg führend Position gegen die Ausstellung ergriff. Schausberger war aber bei weitem nicht alleine: PolitkerInnen von ÖVP und FPÖ, Mitglieder des Kameradschaftsbunds, Offiziere des Bundesheers und auch Teile der Medien (allen voran die Kronenzeitung) machten gemeinsam gegen die Ausstellung mobil.

Nicht zuletzt deshalb wurde die Ausstellung in Salzburg von mehr Menschen besucht als in irgendeiner anderen österreichischen Stadt. Menschen unterschiedlicher Generationen setzten sich in diesem Rahmen (teilweise zum ersten Mal überhaupt) mit den Verbrechen der eigenen Wehrmacht und damit oftmals auch der eigenen düsteren Familiengeschichte auseinander.

Mit der Veranstaltungsreihe „Saubere“ Wehrmacht? Verbrechen – Verdrängung – Aufarbeitung möchten wir die Fragen, die mit der Wehrmachtsausstellung öffentlich im größeren Rahmen diskutiert wurden, 20 Jahre später noch einmal aufgreifen und analysieren, ob und wie sich der Blick auf die Wehrmacht seit dem entwickelt hat.

Termin: 3. April, 18:00 Uhr
Ort: GesWi, Rudolfskai 42, HS 381

Eintritt frei!