Erika Wimmer Mazohl: Der Berg kommt. Ein verfilmtes Theaterstück

Das Stück thematisiert die Nachwirkungen der NS-Zeit in Wattens, die Rolle des Unternehmens Swarovski und die Gewalt gegen Heimkinder.

Hochwasserkatastrophe in Wattens 1965:

Zwei benachbarte Familien rücken zusammen, um die Schäden für die eigenen Häuser gering zu halten. Dabei brechen alte (politische und persönliche) Konflikte auf, die Nachwirkungen von Krieg und NS-Zeit treten in aller Schärfe zutage. 

Es sind vor allem die beiden Figuren Philomena und Tobias, die sich erinnern und anklagen: Dass Swarovski als Rüstungsbetrieb vom Krieg profitierte und sich nationalsozialistisch betätigte wird ebenso zum Thema wie die systematische Misshandlung und Ausbeutung von Heimkindern. 
 
Anschließend wird das verfilmte Theaterstück online gestellt und der Öffentlichkeit zum Streaming zur Verfügung gestellt.

Regie: Klaus Rohrmoser 
Kamera und Schnitt: Omar BorubaevAusstattung: Salha Fraidlmit Eleonore Bürcher, Birgit Melchler, Wiltrud Stieger, Philipp Beck, Edwin Hochmuth, Nik Neureiter.

Das Stück hätte Anfang Mai im Rahmen des Tiroler Dramatikerfestivals das Licht der Bühne erblicken sollen. Corona hat diesem Plan einen Strich durch die Rechnung gemacht, weshalb der Text verfilmt und dafür eine eigene Bildsprache zwischen Kino und Theater gesucht wurde.

Bis zum Herbst 2020 entscheidet sich, wie es mit dem Film, der im Juli 2021 seine Premiere feierte, weitergeht.

Erika Wimmer Mazohl lebt und arbeitet als Autorin und Literaturwissenschaftlerin in Innsbruck. Seit 1992 Veröffentlichungen in Lyrik, Prosa, Hörspiel und Drama, zuletzt erschienen 2019 der Lyrikband Orte sind und 2020 der Roman Löwin auf einem Bein.

ZUM TRAILER

Hintergrundinformationen:

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