Theater Heimerziehung: Einmal Hölle und zurück

Zur 800-Jahr-Feier der Pfarrkirche Umhausen bekam die Theatergruppe „Vorderes Ötztal Gegenwind“ die Anfrage, ein Stück für diesen Zweck zu spielen. Die Gruppe entschied sich dafür, Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in Fremdunterbringung, speziell in katholischen Heimen, auf die Bühne zu bringen.

Premiere 17.7.2021; weitere Termine 25.7., 30.7., 31.7., 6.8., 8.8., 13.8., 15.8. jeweils 20 Uhr 20

Freilicht-Spielstätte Greit-Umhausen

 

Ticket: € 12,-
Abendkassa: ab 19:30 Uhr
Reservierungen unter T +43 (0) 664 3273 754 oder www.theatergruppe-vorderesötztal.at

 

Für die Erarbeitung ihrer Eigenproduktion nutzten Tamara Hechenberger, Maximilian Heiss und Lukas Leiter die Interviews, die Horst Schreiber (Kamera Christian Kuen) mit Betroffenen geführt und auf der Homepage „Jetzt reden wir. Ehemalige Heimkinder erzählen“ veröffentlicht hat.

 „Wer das Schweigen bricht, bricht die Macht der Täter“

In den Erziehungsheimen von Stadt, Land und Orden wurden Kinder in Not gedemütigt, geschlagen und sexueller Gewalt ausgesetzt, jahrzehntelang und systematisch. Es waren die schlimmsten Menschenrechtsverletzungen in der 2. Republik. Viele dieser Kinder aus armen Familien blieben traumatisiert, ein Leben lang. Kaum jemand interessierte sich für ihre Geschichte und auch sie schwiegen: aus Angst und Scham. Gewalt gegen Kinder gibt es immer noch. Schauen wir hin und nicht weg.

Die Theatergruppe Vorderes Ötztal trägt dazu bei, das Leid der Überlebenden anzuerkennen und es im kollektiven Gedächtnis der Gesellschaft zu verankern.

Horst Schreiber, _erinnern.at_, Initiator der Aufarbeitung der Heimerziehung in Tirol

Einmal Hölle und zurück – Eigenproduktion der Theatergruppe Vorderes Ötztal, meinbezirk.at, 6.7.2021

 

Hintergrundinformation:

Horst Schreiber: Im Namen der Ordnung. Heimerziehung in Tirol

Horst Schreiber: Restitution von Würde. Kindheit und Gewalt in Heimen der Stadt Innsbruck