Theater: Brüllendes Schweigen

Generationentheater in diemonopol, Innsbruck, präsentiert ein Stück von Christine Frei, das sich mit den Erinnerungen von Inge Brüll an ihre Cousine Ilse auseinandersetzt, die in Auschwitz ums Leben kam.
Wann

26.05.2011 19:00 bis 10.06.2011 19:00 (CET / UTC200)

Bundesland

Tirol

Wo

tirol

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Generationentheater in diemonopol

 

Brüllendes Schweigen

von Christine Frei

 

Was geht in einer vor, die überlebt und zurückkehren darf, in die Stadt, die sie nicht mehr haben wollte, weil sie nach den Nürnberger Gesetzen ein Mischling 1. Grades und damit den arischen Tiroler Mitschülerinnen nach dem Anschluss nicht mehr als Schulkollegin zuzumuten war. Sie hat den Kindertransport in die Niederlande überlebt, während ihre Cousine 1942 nach Auschwitz gebracht wurde. Inge Brüll, um die es in der neuesten Produktion des Generationentheaters unter anderem geht, hat sich entschieden, sich zu erinnern und zu sprechen. Mit allen Konsequenzen auch für die eigene Lebensführung. Andere haben geschwiegen, weil sich niemand wirklich für ihre Geschichte interessiert hat.

 

‚Sie sind um 40 Jahre zu spät dran’, meinte eine, die ebenfalls 1939 mit dem Kindertransport nach England gebracht wurde und deren Erinnerungen bislang noch nirgends abgedruckt sind. Das Schweigen und Verdrängen ist nach wie vor sehr manifest in dieser Stadt. Und immer wieder schlägt einem der Satz entgegen: Man müsse doch endlich mal gut sein lassen. Und jene Frau, die so lange nicht gesprochen hat, meinte zuletzt nur lakonisch: ‚Wissen Sie, was wirklich grässlich ist. Die Geschichte wiederholt sich unentwegt.’ Auch dem möchte das Theaterprojekt ‚Brüllendes Schweigen’ nachgehen.

Es spielen:
Rosmarie Aufderklamm, Margot Gasse, Sonja Krejci, Walter Plattner, Karin Schebesta, Gigi Schneider, Karin Schrittwieser

Autorin / Bühnenfassung:    Christine Frei

Künstlerische und dramaturgische Beratung:      Andrea Hügli
Recherche / Leitung:    Gertraud Kopp
Ausstattung:   Nikolaus Granbacher
 
Premiere am 26. Mai 2011 um 20 Uhr
weitere Vorstellungen: am 28.und 30. Mai, 7. und 8. Juni um 20 Uhr

Nachmittagsvorstellung am Sonntag, 29. Mai um 18 Uhr                 Vorstellungen für Schulen am Vormittag um 11 Uhr: 31. Mai, 1., 9. und 10. Juni

diemonopol:Egger-Lienz-Str. 20 (hinter dem Eurospar), 6020 Innsbruck                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          

Kartenbestellung und Informationen unter:  E-Mail: gertraud.kopp@gmx.at;           Tel: 0664-2425 993      www.diemonopol.net                                                                                                                            Preis 12 Euro, für Senioren 10 Euro und für Studierende 6 Euro

Wir danken                                                                                                                                                                        Thomas Albrich (Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck),Julia König, Joefine Justic (Stadtarchiv Innsbruck), Gertraud Wilfling, Martin Achrainer, Oliver Seifert, Gerda Hofreiter, Horst Schreiber, Ruth Deutschmann, Benjamin Epp, Ekkehard Schönwiese (Virtuelles Haus der Geschichte), Manfred Mühlman (www.novemberpogrom1938.at), deren Recherchen, historische Aufarbeitung und Dokumentation die faktische Grundlage für dieses Theaterprojekt bildet. Unser besonderer Dank gilt natürlich den Zeitzeuginnen Inge Brüll und E.W., deren Lebensgeschichten uns zu diesem Stück inspirierten.