Veranstaltungen zum Internationalen Holocaust-Gedenktag 2023

Die Mauthausen-Ausstellung des Vorarlberger Fotografen Marko Zink bietet den Rahmen für einen Thementag im Zeichen des Erinnerns an die Opfer des Holocaust. Am Vormittag findet ein spezielles Programm für Schulen statt.
Wann

27.01.2023 (Europe/Vienna / UTC100)

Bundesland

Vorarlberg

Wo

vorarlberg museum, Kornmarktplatz 1, 6900 Bregenz

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Telefon des Kontakts

+43 (0)5574 46050

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Am 27. Jänner wird der Internationale Holocaust-Gedenktag begangen. Im Jahr 2005 wurde von den Vereinten Nationen dieser Tag, der Tag der Befreiung des Lagers Auschwitz-Birkenau, als Gedenktag an die Opfer des Holocaust (International Holocaust Remembrance Day) eingeführt.

Programm 2023

09.00 – 12.00 Uhr
 - Programm für Schulen: 
Führung mit Künstler Marko Zink, Vortrag von Adam Schmidtberger

.

Anmeldungen unter 
+43 5574 46050 519
 oder kulturvermittlung@vorarlbergmuseum.at.

15.00 Uhr - 
Ein Guide der Gedenkstätte Mauthausen berichtet

Adam Schmidtberger erzählt über seine Arbeit als Vermittler in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen/Gusen. Bei seinen Führungen spielt auch die eigene Familiengeschichte eine Rolle: Der großelterliche Bauernhof grenzte an das Areal des KZ Gusen. Wie gestalteten sich die Beziehungen zwischen Konzentrationslager und Gesellschaft?

16.00 Uhr
 - Künstlergespräch mit Marko Zink

Mit dem Medium der analogen Fotografie nähert sich der aus Vorarlberg stammende und in Wien lebende Künstler Marko Zink (* 1975) dem Grauen des Holocaust an. Sein Motiv ist Mauthausen – Ort und Synonym für die Auslöschung Zehntausender Menschen. Die verwendeten Filme stanzt, kocht oder behandelt Zink mit Chlor und Tintentod, bevor sie belichtet werden. Dadurch wirken die Fotografien wie historische Fundstücke und künden von der Auslöschung der abgebildeten Menschen ebenso wie vom Tilgen der Erinnerung. Der Fotokünstler reflektiert den Wandel vom Tatort zur Gedenkstätte und betreibt dabei eine vielschichtige Spurensuche.

17.00 Uhr
 - freitags um 5: Erbarmungslos verfolgt. Die Geschichte einer Vorarlberger Widerstandsgruppe

Die „Aktionistische Kampforganisation“ (AKO) war eine von zwei bekannten Vorarlberger Widerstandsgruppen. Die AKO wollte das NS-Regime bekämpfen, wurde aber schon verraten, bevor sie wirklich aktiv wurde. Den Richtern war das egal: Sie verurteilten ein Mitglied zum Tod und die anderen zu langen Haftstrafen. Markus Barnay im Gespräch mit dem Historiker Florian Guggenberger, der die Geschichte der auch nach 1945 nicht gewürdigten Gruppe erforscht hat.

19.00 Uhr - 
Vortrag von Werner Dreier: Der Ariseur und der Massenmörder aus Bregenz – Harald und Irmfried Eberl

Aus einer deutschnationalen Familie stammend, besuchten Harald und Irmfried Eberl das Gymnasium in Bregenz und studierten danach in Innsbruck – der eine Jus, der andere Medizin. Beide engagierten sich als Burschenschafter und wurden illegale Nationalsozialisten. Nach der Machtübernahme der Nazis machten sie Karriere: Harald Eberl wurde als Rechtsanwalt Spezialist für Arisierungen und führender nationalsozialistischer Landespolitiker. Irmfried Eberl leitete als Arzt „Heil- und Pflegeanstalten“, in denen Tausende Menschen ermordet wurden, bevor er als Kommandant des Vernichtungslagers Treblinka etwa 280.000 Tötungen verantwortete. Nach dem Zusammenbruch des nationalsozialistischen Regimes tauchte Irmfried Eberl in Süddeutschland unter; 1948 wurde er verhaftet und nahm sich in der Haft das Leben. Harald Eberl gelang es, sich der Entnazifizierung in Vorarlberg zu entziehen und im deutschen Wirtschaftswunder seine Karriere erfolgreich fortzusetzen.

Die Veranstaltungen sind eine Kooperation des vorarlberg museum, VÖGB-Vorarlberg, _erinnern.at_ und der Johann-August-Malin Gesellschaft.

Weitere Informationen zur Ausstellung "Marko Zink M 48° 15' 24.13'' N, 14° 30' 6.31'' E Mauthausen – Die Tilgung von Erinnerung".