Gedenkfeier in Gleisdorf am 3. Mai 2013

18 Frauen und Männer aus Gleisdorf kamen aufgrund ihrer körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung über die damalige Grazer Pflegeanstalt „Am Feldhof“ nach Hartheim nahe bei Linz und wurden dort ermordet. Schülerinnen aus Gleisdorf und Wetzawinkel haben dieses dunkle Kapitel weitgehend vergessener Zeitgeschichte sichtbar gemacht.

Gedrehte Wollschnüre umhüllen zwei Betonwände und führen hin zu 18 mit bunter Wolle umstrickten Stühlen. An deren Lehnen finden sich die Namen jener Personen, die 1940/41 im Rahmen der „Aktion T4“ ihr Leben verloren hatten. 18 Frauen und Männer aus Gleisdorf kamen aufgrund ihrer körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung über die damalige Grazer Pflegeanstalt  „Am Feldhof“ nach Hartheim nahe bei Linz und fanden dort den schnellen „Gnadentod“.

Schülerinnen aus Gleisdorf und Wetzawinkel ist es gelungen, dieses dunkle Kapitel weitgehend vergessener Zeitgeschichte sichtbar zu machen. Angehörige einzelner Opfer sind gekommen und erzählten über die Leidensgeschichten in ihren Familien. Schüler berichteten von ihrer Arbeit im Unterricht und formulierten Wünsche und Hoffnungen für das „Nie wieder!“ in der Gegenwart und Zukunft. Frau Simone Loistl, Mitarbeiterin am Lern-und Gedenkort Schloss Hartheim, ging als Rednerin auf die besondere Bedeutung von Gleisdorf ein: Herbert Eicholzer, Architekt und Widerstandskämpfer in Graz, entwarf die Pläne für das Spielzeug „Klump“ welches seit nunmehr zehn Jahren in der Holzwerkstatt der Chance B gefertigt wird.

Die Feier zum nationalen Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus in Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus wurde vom Verein „Zukunft braucht Erinnerung“ durchgeführt.
Die Ausstellung „Lebenswert“ ist bis zum 20. Mai zugänglich. Ort: Mahnmal hinter dem Rathaus in Gleisdorf.

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