Unterrichtsmaterial zum Jugendroman „Kampala – Hamburg“ von Lutz van Dijk

Ein Unterrichtsmaterial zur globalen Verfolgung und Diskriminierung Homo- und Transsexueller. Mithilfe des Unterrichtsmaterials von Petra Reichel, das sich auf das Jugendbuch „Kampala-Hamburg, Roman einer Flucht“ von Lutz van Dijk, bezieht, setzen sich SchülerInnen mit der Diskriminierung queerer Menschen auseinander. Neben der Situation in Deutschland wird dabei auch die Situation in Uganda thematisiert, wo sexuelle Minderheiten noch immer verfolgt werden.

Über den Roman

Das Jugendbuch von Lutz van Dijk erzählt die Geschichte zweier Jugendlicher, die sich für ihre Rechte und die Anerkennung als Homosexuelle einsetzen: Der 18-Jährige David aus Hamburg schreibt im Internet er wolle die Rechte sexueller Minderheiten in Afrika unterstützen. So wird der 16-Jährige David aus Kampala auf ihn aufmerksam – denn für diese Aussage könnte man in seinem Heimatland Uganda bis zu sieben Jahre ins Gefängnis kommen. Das Buch basiert auf wahren Begebenheiten und liest sich vor dem Hintergrund der anhaltenden Verfolgung sexueller Minderheiten in Uganda, wo es auch heute noch Bemühungen gibt, die Todesstrafe für Homosexuelle einzuführen.

 

Die Unterrichtsmaterialien

Die Unterrichtsmaterialien zum Buch enthalten didaktische Anregungen für die Auseinandersetzung mit dem Thema des Buches sowie Arbeitsblätter, die direkt im Unterricht angewandt werden können. Das Material eignet sich für die Sekundarstufe I und II. Die Aufgaben orientieren sich an den Kapiteln des Buches, sodass sie während der Lektüre begleitend bearbeitet werden können. Thematisiert werden Fragen nach Lebenskonzepten, sexuellen Orientierungen und Transidentitäten. In diesem Kontext setzen sich die Lernenden mit der Geschichte und dem Selbstverständnis der LGBTIQ*-Bewegung und der Fluchterfahrung der ProtagonistInnen auseinander. Ein abschließendes Arbeitsblatt nimmt konkrete migrationsrechtliche Aspekte in Deutschland in den Fokus. 

 

Situation in Uganda

Homosexualität in Uganda ist mit Paragraph 145 (1950) strafbar. Es drohen bei homosexuellen Handlungen bis zu lebenslanger Haft. Im Jahr 2009 und 2012 gab es Gesetzesentwürfe, die versuchten auch die Todesstrafe bei homosexuellen Handlungen einzuführen. Diese setzten sich jedoch nach internationaler Empörung nicht durch bzw. wurden wieder für nichtig erklärt. Dennoch führten sie in Uganda zu einer großen Hetze gegen Homosexuelle, wobei vor allem Zeitschriften eine zentrale Rolle spielten. In diesen wurden diverse homosexuelle Personen geoutet und zum Mord („hang them“) gegen diese aufgerufen. Eines der berühmtesten Opfer hierbei ist der Lehrer David Kato, dem Lutz van Dijk den Jugendroman widmete. Bis heute hat sich die Situation der Homosexuellen in Uganda nicht gebessert und nicht nur dort. In fast allen Ländern Ostafrikas drohen Homosexuellen Haftstrafen, in Somalia sogar die Todesstrafe. In Uganda wurde im März 2023 ein Gesetzentwurf vorgelegt, der die bestehenden Strafen bei Homo- und Transsexualität stark verschärfen soll.

 

Buchbestellung und kostenloser Download des Unterrichtmaterials