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Gaismair-Jahrbuch 2016

Flucht, KurdInnen, BarackenbewohnerInnen und Jenische, Nationalsozialismus, Sonderschule, familiale Gewalt, korrupte Privatisierung, Filmzensur und Literatur

David Glesinger: Villach - Tel Aviv

David (Eduard) Glesinger wurde im November 1937 in Villach als Sohn des jüdischen Rechtsanwaltes Marcell Glesinger geboren. Unmittelbar nach dem „Anschluss" Österreichs an Hitlerdeutschland wurde Davids Vater am 12. März 1938 mit einem Berufsverbot belegt. Noch vor dem Novemberpogrom 1938 übersiedelte die vierköpfige Familie nach Wien, um von dort aus ihre weitere Flucht zu organisieren. ... Kamera, Interview: Angelika Berchtold-Koroschitz Mitarbeit: Werner Koroschitz

ZARA Rassismus Report 2014: Gruppenspezifischer Rassismus auf dem Vormarsch – Politik leistet Vorschub

Besonders dominant dabei – auch in Medien und sozialen Netzwerken – war der Generalverdacht, unter den MuslimInnen gestellt wurden. Allein die Anzahl der rassistischen Vorfälle gegenüber als MuslimInnen wahrgenommenen Personen hat sich seit August 2014 nahezu verdoppelt, diese Vorfälle fallen somit zeitlich zusammen mit der Verbreitung der Gräueltaten der IS/ ISIS über das Internet. Die Übergriffe reichen von verbalen Attacken in Parks und öffentlichen Verkehrsmitteln, über tätliche Angriffe, Vandalismus gegen Einrichtungen bis hin zu Hetze und Morddrohungen im Netz.

Das Attentat von Oberwart – Terror, Schock und Wendepunkt

2015 jährt sich das Bombenattentat von Oberwart zum 20. Mal. Am 5. Februar 1995 und in den Tagen danach standen nicht nur die Oberwarter Roma unter Schock. Zum ersten Mal in der Zweiten Republik waren vier Menschen – Erwin Horvath, Karl Horvath, Peter Sarközi und Josef Simon – mit Hinweis auf ihre Herkunft und Zugehörigkeit ermordet worden. Für die österreichischen Roma kehrten mit einem Schlag Ängste und Befürchtungen zurück, die sie bereits überwunden glaubten. Zwei Jahre zuvor war erst die Anerkennung als österreichische Volksgruppe erfolgt, nun schien die Aufbauarbeit der noch jungen Initiativen und Roma-Vereine gefährdet. Trauer und Schmerz bestimmten die Zeit danach, aber auch die Erfahrung einer bislang unbekannten Solidarität. Plötzlich stand eine Volksgruppe im Zentrum des öffentlichen Interesses, die bislang kaum wahrgenommen wurde. In den Wochen und Monaten danach konnte man den Eindruck gewinnen, das Ereignis habe die Republik, insbesondere Politik und Medien verändert.

"Stories that Move. Discussing Diversity and Discrimination"

Im Juni 2014 trafen sich in Berlin 60 ExpertInnen aus 14 Ländern, um darüber zu diskutieren, wie mit Jugendlichen online zu Antisemitismus, Rassismus und anderen Formen von Diskriminierung gearbeitet werden kann. Mit dabei waren auch vier ExpertInnen aus dem Netzwerk von erinnern.at. Dieses Treffen ist Teil eines groß angelegten, mehrjährigen Projektes (angeführt vom Anne Frank House Amsterdam), das die Erstellung einer internationalen Website gegen Diskriminierung zum Ziel hat. Erinnern.at ist Teil des Projektteams.

Filmstart 13. Juni 2014: "Und in der Mitte, da sind wir“

Der Film über Jugendliche aus Ebensee, wo eine Gedenkstätte an das ehemalige KZ erinnert, startet in den österreichischen Kinos am 13. Juni 2014. Mit Unterrichtsmaterial! Er eignet sich insbesondere für SchülerInnen von 13-18 Jahren und wird auch in einer breit angelegten "Schulentour" zu sehen sein, begleitendes Schulenmaterial für PädagogInnen inklusive.

Die Kinder von Etzelsdorf

Film von Carola Mair. Eine Zeitdokument über die Situation von Zwangsarbeiterinnen im Gau Oberdonau - und die Geschehnisse gegen Kriegsende 1945 in der Ostarbeiterinnen-Baracke der Frauenklinik in Linz und den ehemaligen Kinderheimen Lindenhof in Spital am Phyrn und im Schloß Etzelsdorf in Pichl bei Wels.