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Der nationalsozialistische Genozid an den europäischen Roma und Sinti

Rund 500.000 Romnja und Roma, Sintizze und Sinti wurden zwischen 1933 und 1945 verfolgt und ermordet als Opfer einer rassistischen Verfolgungspolitik deutscher Nationalsozialisten und ihrer faschistischen Verbündeten. Dieser Völkermord, seine Vor- und Nachgeschichte sind heute immer noch wenig bekannt. Der folgende Überblick basiert auf Informationen der Lernwebsite romasintigenocide.eu.

Roma: Die größte europäische Minderheit

In seinem einführenden Text für das Lehrpersonen-Handbuch zur Website romasintigenocide.eu zeichnet der Historiker Gerhard Baumgartner die Geschichte der Romnja und Roma, der größten europäischen Minderheit, bis zur nationalsozialistischen Verfolgung nach. Er gibt einen Überblick über Siedlungszentren, Migrationsbewegungen, Roma- und Sinti-Sprachen und thematisiert weitere Aspekte der Roma-Geschichte.

Projektbericht: „REMEMBER ME. Wie Spuren zu Denkmälern werden“

SchülerInnen der Ortweinschule Graz setzten sich im Wintersemester 2022/23 in Kooperation mit dem Graz Museum intensiv mit Teilaspekten der Ausstellung „Jüdisches Leben in Graz“ künstlerisch auseinander und entwickelten dazu individuelle Denkmäler. Der OeAD initiierte und finanzierte das Projekt als Kulturvermittlungs-Impuls zu DERLA, der Digitalen Erinnerungslandschaft Österreichs (www.erinnerungslandschaft.at).

Film und Lernmaterialien: „Wo ist Anne Frank“

Der neue Animations-Film von Regisseur Ari Folman „Wo ist Anne Frank?“ erzählt die Geschichte von Anne Frank und thematisiert ihre Bedeutung vor dem Hintergrund heutiger Flüchtlingsbewegungen. Zur Integration des Films in den Unterricht stehen Lernmaterialien für SchülerInnen ab der Sekundarstufe I zur Verfügung.

Ausstellung: Jüdisches Leben in Graz

Die Ausstellung "Jüdisches Leben in Graz" richtet sich an ein junges, lernendes Museumspublikum und beschäftigt sich mit der wechselvollen jüdischen Geschichte der Stadt Graz vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Es ist die erste Ausstellung in einem öffentlichen Museum in der Steiermark, die sich mit der jüdischen Geschichte auseinandersetzt.

Video-Doku-Serie - ROMA IM BURGENLAND - Geschichte und Gegenwart

Insgesamt 9 Kurz-Dokus haben der bekannte und erfahrene Historiker Gerhard Baumgartner (ehem. wissenschaftlicher Leiter des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstandes) und der Autor und Publizist Walter Reiss (langjähriger Redakteur und TV-Gestalter im ORF) über die Geschichte, das Schicksal und die aktuelle Situation der Volksgruppe der Roma im Burgenland produziert.

"Vielleicht hätte ich eine Familie. Vielleicht hat jemand um mich geweint." Ein Buch über das "fremdvölkische" Kinderheim Spital am Pyhrn 1943–1945 von Maria Prieler-Woldan

Die Autorin zeichnet im neu erschienenen Buch durch Erinnerungen, Dokumente und amtlichen Schriftverkehr Entstehung und Betrieb des Heims in Spital am Pyhrn nach, in dem über 100 Säuglinge untergebracht waren, die man polnischen, ukrainischen und russischen Zwangsarbeiterinnen weggenommen hatte. Etwa die Hälfte der Kinder starb durch Vernachlässigung.

Warum? Der Nationalsozialismus in der Steiermark

Die neue Ausstellung "Warum? Der Nationalsozialismus in der Steiermark" des Universalmuseums Joanneum beschäftgt sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus in der Steiermark und richtet sich dabei explizit an Jugendliche und Schulen. Im Zentrum stehen Fragen an die Vergangenheit, die Lebenswelten der Menschen und wie diese durch den Prozess der Schaffung der NS-Volksgemeinschaft verändert wurden. Zur Ausstellung: Museum für Geschichte Sackstraße 16 8010 Graz, Österreich T +43-316/8017-9800 geschichte@museum-joanneum.at Öffnungszeiten: Di-So, Feiertag 10 - 18 Uhr

Tagungsbericht: Vielfalt jüdischen Lebens in Geschichte und Gegenwart vermitteln – ein inklusiver Beitrag zum historischen Lernen und zur Antisemitismusprävention

Im Folgenden berichten Natascha Osler und Victoria Kumar über das gemeinsame Fachsymposium des vom OeAD durchgeführten Programms ERINNERN:AT, der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, des Centrums für Jüdische Studien der Universität Graz und der Deutschen Botschaft Wien, welches am 13. und 14. Oktober 2022 in Wien stattfand. Der Bericht steht auch als PDF zum Download zur Verfügung.

Adam Ujvary und das Sinti-und-Roma-Denkmal in Berlin

Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Denkmals initiierte und kuratierte die Stiftung Denkmal eine Erweiterung des Gedenkensembles in Form einer dauerhaften Freiluftausstellung. Kern der Ausstellung sind neun Biografien von Roma und Sinti aus Europa. Zudem bietet die Ausstellung Informationen über die europaweite Dimension des Völkermords, über Widerstand, die Situation der Überlebenden nach dem Krieg, sowie über das Gedenken an den Völkermord. Der Beitrag aus Österreich wurde von Dr. Herbert Brettl erarbeitet und handelt von Adam Ujvay, einem Romakind aus Halbturn im Burgenland.

Linz erinnert: Erinnerungsstelen für jüdische NS-Opfer

Die Stadt Linz hat 17 Erinnerungsstelen für jüdische Opfer des Nationalsozialismus errichtet. Anlässlich der Aufstellung der letzten Stele am Alten Markt fand am 15.9.2022 im Alten Rathaus eine Zeremonie mit rund 70 Nachkommen von 15 Familien aus den USA, Israel, Kanada, Argentinien, Deutschland und England statt.

Artikel: Das performative Denkmal Marie Blum

Unter dem schlichten Titel Marie Blum entwickelte die aus Tirol stammende und in Wien lebende Sprach- und Per- formancekünstlerin Esther Strauß in den vergangenen zwei Jahren ein komplexes, multimediales Werk, das an den Mord an Roma und Romnja, an Sinti und Sintize in den Konzentrationslagern des Dritten Reichs erinnert.

Die (ehemalige) Synagoge Kobersdorf wird zum Kultur-, Wissenschafts- und Bildungszentrum mit Schwerpunkt auf jüdischer Geschichte und Kultur

Die sanierte Synagoge von Kobersdorf soll künftig als Kultur-, Wissenschafts- und Bildungszentrum mit einem Schwerpunkt auf jüdischer Kultur und Geschichte betrieben werden. Das Gebäude soll ein sichtbares Zeichen dafür sein, dass das Land Burgenland sich seiner jüdischen Wurzeln, seiner jüdischen Traditionen und seiner Verantwortung für die jüdischen Opfer aus der Zeit des NS-Terrors bewusst ist.

Das aktuelle Buch: Akteneinsicht. MARIE JAHODA in Haft

Die Sozialpsychologin Marie Jahoda (1907–2001) saß 1936/37 neun Monate in Haft. Ihr Verbrechen war, als Revolutionäre Sozialistin die Diktatur des Dollfuß-Schuschnigg-Regimes bekämpft zu haben. Bei den Verhören und vor Gericht hielt sich Jahoda strikt an eine Regel der konspirativen Untergrundarbeit: Gib nur zu, was nicht mehr bestritten werden kann, und belaste andere nicht.