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Aufruf an Lehrpersonen aller Fächer: Erarbeitung von Unterrichtsmaterialien für ein transnationales Geschichtsverständnis

Die Wahrnehmung der eigenen Geschichte hat einen wichtigen Stellenwert für das Selbstbild und die Beziehungen zu den Nachbarn, gerade im Alpen-Adria Raum. Nach wie vor existieren nicht nur in Österreich, Slowenien und Friaul-Julisch Venetien unhinterfragte nationalistische Narrative. In der Vergangenheit haben sich diese Vorstellungen, die die jeweils „Anderen“ als Bedrohung wahrnehmen, immer wieder gegenseitig verstärkt. Dem soll mit der Ausarbeitung gemeinsamer, multiperspektivischer Materialen für den Schulunterricht entgegengewirkt werden. Gesucht werden interessierte Lehrkräfte aller Fächer aus Österreich, Slowenien & Italien, die an einer Mitarbeit interessiert sind. Das Ausmaß der Mitarbeit ist flexibel.

Zeitzeugengespräch mit ehemaligem Häftling des Konzentrationslagers Klagenfurt-Lendorf

KZ-Gedenken an ehemaliger SS-Kaserne Nach langen Jahren des Ignorierens dieses Teiles der nationalsozialistischen Vergangenheit von Klagenfurt, wurde am 17. Oktober eine Gedenktafel für die NS-Opfer von Verteidigungsminister Norbert Darabos am Eingang der Khevenhüllerkaserne in Klagenfurt-Lendorf/ Celovec-Dhovše enthüllt. Zu diesem Anlass war der einzige noch lebende Überlebende dieses Mauthausen-Nebenlagers, Rajmund Pajer, der seit Jahrzehnten in Kanada lebt, in Klagenfurt zu Gast. Der 1930 in Trieste geborene Pajer wurde 1944 bei einem Gefecht zwischen Partisanen und deutscher Wehrmacht schwer verwundet und gefangen genommen. Nach einem Aufenthalt im Gefängnis in Ljubljana, wurde er ins Geiselgefängnis nach Begunje überstellt, wo er für seine erschossenen Kameraden Gräber schaufeln musste. Anschließend wurde der damals erst 14jährige nach Mauthausen deportiert, wo er dem Nebenlager Klagenfurt-Lendorf zugeteilt wurde. Aufgrund einer Einladung von Dr. Gernot Haupt von der HAK International Klagenfurt, besuchte Rajmund Pajer am 18. September die Schule und führte mit zwei Klassen ein Zeitzeugengespräch. In den zwei gemeinsam verbrachten Stunden wurde den SchülerInnen in eindrücklicher Weise die Geschichte eines Jugendlichen näher gebracht, der von den Nationalsozialisten in ihre Heimatstadt verschleppt und dort zur Zwangsarbeit gezwungen wurde. Das große Interesse der SchülerInnen an den Schilderungen des Zeitzeugen wurde durch zahlreiche Fragen erkennbar, die diese an ihn richteten.