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Streitfall israelbezogener Antisemitismus

Helga Embacher ist Zeithistorikerin am Fachbereich Geschichte an der Universität Salzburg. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen jüdische Geschichte, Nationalsozialismus und Antisemitismus. Sie begleitet ERINNERN:AT seit vielen Jahren und ist seit 2021 auch im wissenschaftlichen Beirat von ERINNERN:AT. Im Interview mit Axel Schacht geht sie auf verschiedene Positionen und Fragestellungen zur Definition von israelbezogenem Antisemitismus sowie zum gesellschaftlichen und pädagogischen Umgang mit diesem ein.

Trauer um Dr. Hans Morgenstern

Der Mediziner und jüdische Zeitzeuge Hans Morgenstern ist am Freitag im Alter von 85 Jahren gestorben. Der St. Pöltner musste mit seiner Familie vor den Nazis fliehen, nach dem Krieg kehrte er zurück. Morgenstern war für viele Anlaufstelle und galt als der „letzte Jude St. Pöltens“.

Der Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln geht an den Juristen und Autor Philippe Sands

Philippe Sands, geboren 1960, ist Anwalt und Professor für Internationales Recht und Direktor des Centre for International Courts and Tribunals am University College London. Sands setzt sich für das Völkerrecht ein und formulierte u. a. die Anklage gegen den chilenischen Diktator Pinochet. In seinen Büchern beschäftigt er sich seit 2016 vor allem auch mit der eigenen Familiengeschichte, die er mit den Ursprüngen des Völkerrechts und zeithistorischen Aspekten in Konnex setzt.

Kunst- und Erinnerungsprojekt „Der Feuerwehrmann“ von Peter Roskaric

Im Rahmen des Projektes „REMEMBER ME“, einem Kulturvermittlungsimpuls zur Digitalen Erinnerungslandschaft (DERLA), setzten sich SchülerInnen der Ortweinschule Graz mit der Ausstellung „Jüdisches Leben in Graz“ des Graz Museum auseinander und konzipierten künstlerische Denkmäler. Peter Roskaric entwickelte das Projekt „Der Feuerwehrmann“, das nun auch umgesetzt wurde und am 7. November 2023 in Graz feierlich eröffnet wurde. Gerald Lamprecht (ERINNERN:AT Steiermark) berichtet im Folgenden über das Projekt und dessen historischen Kontext.

Sichtbar Machen - Erinnerungslandschaft - Orte und Zeichen des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus im Burgenland

Rund 250 Erinnerungszeichen zu Verfolgung und Widerstand im Nationalsozialismus und zur Befreiung von der NS-Diktatur finden sich im Burgenland. Das Buch will die Vielfalt der Zeichen, Gedenktafeln, Grabstellen, Gedenksteine, Denkmäler, Kunstwerke etc. dokumentieren und die Schicksale der Opfer aufzeigen, um diese zu würdigen und die Erinnerung an sie wachzuhalten. Ebenso analysiert der Autor die Entwicklung der Erinnerungs- und Gedenkkultur im Burgenland und rekonstruiert deren vielfältigen gesellschaftlichen und politischen Wandel.

OeAD und USC Shoah Foundation erweitern Zusammenarbeit zur Holocaust Education

Mit der Unterzeichnung eines neuen Memorandum of Understanding (MoU) zwischen dem OeAD und der USC werden bestehende Kooperationsprojekte verstetigt und neue Vorhaben ermöglicht. So setzt der OeAD durch sein Programm ERINNERN:AT in Zukunft weitere Bildungsinitiativen mit der USC um und entwickelt neue Lehr- und Lernangebote wie digitale Rundgänge (IWalks) und interaktive Lernmodule zur Geschichtsvermittlung.

Große Verdienste für die Holocaust Education und die Beziehungen zwischen Österreich und Israel: Persönliche Worte zu Martina Maschkes Verabschiedung in den Ruhestand

Anlässlich der Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats von ERINNERN:AT im Mai 2023, die letzte an der Martina Maschke als Leiterin der Abteilung „Bilaterale internationale Angelegenheiten Bildung und Holocaust-Education/Erinnerungspolitik international“ teilgenommen hat, würdigte der ehemalige Beiratssprecher Falk Pingel die langjährige Wegbereiterin und -begleiterin von ERINNERN:AT Martina Maschke mit einer bewegenden Rede. Wir teilen die persönlichen Erinnerungen Falk Pingels hier im Original.

Digitales Lernmodul „Als homosexuell Verfolgte im nationalsozialistischen Deutschland und Österreich“

Das Lernmodul ist über die Bildungsplattform IWitness abrufbar und richtet sich an SchülerInnen ab 14 Jahren. Sie lernen anhand der Beschäftigung mit Videointerviews von ZeitzeugInnen Aspekte der Homosexuellen-Verfolgung im Nationalsozialismus kennen und können Unterschiede in Lebenssituationen und Verfolgungsmaßnahmen zwischen als homosexuell verfolgten Männern und Frauen festmachen.

Projektbericht und DERLA-Vermittlungsangebot: „Erinnerung vErarbeiten“

In einem app-basierten Workshopformat für Lehrlinge widmete sich die Vermittlung des steirischen herbsts erinnerungskulturellen Fragen und arbeitete dabei mit DERLA, der Digitalen Erinnerungslandschaft Österreichs (www.erinnerungslandschaft.at). Das K3-Projekt wurde vom OeAD initiiert und finanziert. Das Vermittlungsangebot für Schulen steht hier zum Download bereit.

Wanderausstellung „Darüber sprechen" an Burgenlands Schulen (Wintersemester 2023/24)

Ab September 2023 wird die Wanderausstellung „Darüber sprechen. Nationalsozialismus und Holocaust: Erinnerungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen“, die von ERINNERN:AT gestaltet wurde, an Schulen im Burgenland gastieren. Die Ausstellung beruht auf Erinnerungen von 14 ZeitzeugInnen, die darüber sprechen, was ihnen während der NS-Terrorzeit widerfahren ist: Wie SchulfreundInnen mit ihnen umgingen, wie die NachbarInnen zu Feinden wurden, der Staat zum Mörder, wie sie überleben konnten und wie es ihren Familien erging. Zitate aus diesen Erinnerungen und historisches Bildmaterial führen zu kurzen Videosequenzen, die mit Smartphone, Tablet oder Computer über QR-Links oder den Internet-Links aufgerufen werden können. Die Erinnerungen werden auf der Rückseite jeder Tafel in jeweils verschiedene Zusammenhänge gestellt: Fachleute erläutern oder regen dabei an, von einer bestimmten Perspektive aus nachzudenken. Weitere Informationen zu den Inhalten und Ausstellungstafeln: https://www.erinnern.at/bildungsangebote/ausstellungen-fuer-schulen/dokument-ausstellung-darueber-sprechen

„Jonny-Moser-Platz“ in Parndorf

Die Gedenkstätte vor dem Parndorfer Friedhof, die im April dieses Jahres zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus eingeweiht wurde, erhielt nach einem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss den Namen „Jonny-Moser-Platz“.

ERINNERN:AT trauert um Heidemarie Uhl

Die Zeithistorikerin Heidemarie Uhl ist am 11. August 2023 im 66. Lebensjahr verstorben. Sie war Senior Research Associate an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Lehrbeauftragte an den Universitäten Wien und Graz und langjähriges Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von ERINNERN:AT.

Projekt und Website „Dialogisches Erinnern in der Bildungspraxis“

Das Projekt „Dialogisches Erinnern in der Bildungspraxis“ bringt Lehrer*innen, Geschichtsdidaktiker*innen, Historiker*innen und Vertreter*innen zivilgesellschaftlicher Organisationen zusammen, um Lehrpläne und Geschichtsbücher in Österreich, Slowenien und Italien in Hinblick auf die Vermittlung der gemeinsamen Geschichte zu überprüfen. Dabei werden sowohl nationalistische und exklusive Sichtweisen als auch "gute Praxis" beleuchtet. In internationalen Arbeitsgruppen und Schultandems werden neue, inklusivere Möglichkeiten des Unterrichts über die gemeinsame Geschichte von Österreich, Italien und Slowenien entwickelt und auf der Website www.dialogischeserinnern.at zur Verfügung gestellt.

Neuer Lehrgang „Nationalsozialismus, Antisemitismus und Holocaust – Geschichte und Aktualität“ mit Berlin-Exkursion

Im Herbst 2023 beginnt an der Pädagogischen Hochschule Tirol der neue zweisemestrige Hochschullehrgang „Nationalsozialismus, Antisemitismus und Holocaust – Geschichte und Aktualität“. Eine Kooperation zwischen der PH Tirol, der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz in Berlin und dem OeAD, Österreichs Agentur für Bildung und Internationalisierung, ermöglicht eine dreitägige Berlin-Exkursion als Höhepunkt des Lehrgangs.