Das Yad Vashem Projekt "Transporte" - Zugfahrten in den Untergang

Seit 2007 leitet das Internationale Institut für die Erforschung des Holocaust Yad Vashem ein Forschungsprojekt über Transporte von jüdischen Deportierten. Dabei werden diese Transporte als umfassendes, überstaatliches Phänomen und nicht im Rahmen von Holocauststudien zu einem bestimmten Land oder einer gewissen Gemeinde betrachtet. Dabei bilden Zeitdokumente, Forschungen, juristische Dokumente, Zeugenaussagen und Memoiren die faktische Grundlage.

Die Transporte werden als historisches Ereignis von eigener Bedeutung und nicht nur als technische Umsetzungsphase betrachtet, während derer Juden von einem Ort zum anderen verschleppt wurden. Für die Umsetzung des recht vagen Konzepts von der "Endlösung der Judenfrage" waren die Transporte von ganz wesentlicher Bedeutung. Sie ermöglichten es der NS-Krake, ihre Arme bis in entlegene Herrschaftsbereiche des Dritten Reiches auszustrecken.

Anhand der vorliegenden Informationen über die Transporte werden sämtliche Transporte während des Holocaust aus dem deutschen Reichsgebiet, den besetzten Ländern, den Achsenmächten und wechselnder Bündnispartner rekonstruiert.

Das Projekt erstreckt sich über mehrere Jahre. In einem ersten Schritt wurden Interviews von Transporten aus Österreich auf Videos festgehalten: - link