Franz Jägerstätter - Seligsprechung eines faszinierenden Querkopfs

Bedeutet die Seligsprechung des Wehrdienstverweigerers Jägerstätter zugleich das Eingeständnis des Versagens der katholischen Kirche? Zumindest sehen das jene so, die dagegen sind.

Am Nationalfeiertag 2007 wurde in Linz Franz Jägerstätter nach langer Kontroverse selig gesprochen. Denjenigen, die noch heute dagegen sind, schwant wohl, dass mit seiner Seligsprechung jene ins Unrecht gesetzt werden, die den verbrecherischen Krieg der Nazis unterstützten.

So meint etwa der Wiener Militärgeistliche Franz Lochner: "Franz Jägerstätter ist ganz sicher kein Märtyrer der katholischen Kirche, sondern ein bedauernswertes Opfer seines irrenden Gewissens, das heute - zum Teil in berührender Weise - politisch instrumentalisiert wird".

Als ihm Kardinal Schönborn widersprach, raunte es in Internetforen, "von edlen Motiven beseelte" Weltkriegssoldaten würden so zu "Kriminellen" gestempelt.

Mehr dazu: Christian Feldmann: Ein Martyrium mit Folgen. Die Seligsprechung des Wehrdienstverweigerers Franz Jägerstätter fiel der katholischen Kirche nicht leicht. Die Zeit Nr. 44, S. 16 - Link

Seligsprechung: Späte Ehrung für Franz Jägerstätter - Die Presse, 26.10.2007 - Link

(In den Kommentaren prallen die Meinungen aufeinander: vom "Verräter" bis zum "Vorbild".)

Mehr zu Franz Jägerstätter und der Seligsprechung auf www.jaegerstaetter.at