Neue Online-Meldestelle für rechtsextreme Straftaten

Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) startet systematische Dokumentation

Die Zahl rechtsextremen, rassistischer und antisemitischer Straftaten ist in den vergangenen Jahren dramatisch gestiegen. 2014 verzeichnete das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) noch 750 rechtsextremen Tathandlungen, diese Zahl stieg 2015 um 54,1 % auf 1.156 Tathandlungen. Insgesamt wurden 2015 1.691 Delikte zur Anzeige gebracht, davon 953 Anzeigen nach dem NS- Verbotsgesetz (2014: 663). Peter Gridling, Direktor des BVT, spricht deswegen von einem "dramatischen Anstieg und absoluten Höchststand".

Die stetige Zunahme der Hass-Delikte hat schon 2005 begonnen: Damals waren es noch 209 einschlägige Tathandlungen. Das heißt, dass sich die rechtsextreme Kriminalität in den vergangenen zehn Jahren mehr als verfünffacht hat.

Um dieser Entwicklung etwas entgegenzustellen hat das Mauthausen Komitee Österreich eine neue Online-Meldestelle für rechtsextreme Straftaten eingerichtet.

„Fälle wie der Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft in Altenfelden, aber auch die enorme Zunahme von Hass, Hetze und Drohungen im Internet zeigen den Ernst der Lage. Gerade jetzt ist es wichtig, Menschen eine einfache und effektive Möglichkeit zu bieten derartige Vorfälle zu melden,“ so Willi Mernyi, Vorsitzender Mauthausen Komitee Österreich.

Das Mauthausen Komitee Österreich startet eine systematische Dokumentation von Meldungen rechtsextremer Vorfälle. Die Daten der MelderInnen bleiben anonym und werden nicht an Dritte weitergeschickt.

Unter www.mkoe.at/rechtsextremismus-melden können rechtsextreme Vorfälle gemeldet werden.

 

Neue Meldestelle des MKÖ

Der Standard Artikel zum Verfassungsschutzbericht 2015

Verfassungsschutzbericht 2015

Meldestelle NS-Wiederbetätigung des Innenministeriums