Neues Projekt „Prävention von Antisemitismus“

Mit einem neuen von der EU (Rights, Equality and Citizenship Programme) finanzierten Projekt soll ein präventiver und für alle Beteiligten hilfreicher Umgang mit Antisemitismus bzw. antisemitischen Äußerungen und Angriffen in Schulen gestärkt werden. AdressatInnen sind AkteurInnen in der Bildungsverwaltung, Schulleitung und in LehrerInnenausbildungseinrichtungen sowie politische EntscheidungsträgerInnen. Diese sind mitverantwortlich für einen für Lehrkräfte unterstützenden Rahmen, in dem wertvolle und nachhaltige antisemitismuskritische Bildungsarbeit geschehen kann.

Viele der Maßnahmen, die als Reaktion auf den Anstieg des Antisemitismus vorgeschlagen wurden, betonen die Rolle der Bildung. Bildungseinrichtungen gehören zu den Orten in der Gesellschaft, an denen soziale Entwicklungen sichtbar und diskutierbar werden. Die Schule eignet sich als Ort, um eine langfristige Änderung von Einstellung zu bewirken. LehrerInnen und bildungspolitische EntscheidungsträgerInnen spielen eine wichtige Rolle bei der Identifizierung und Bekämpfung von Antisemitismus. Sie verfügen jedoch nicht immer über die entsprechenden Fähigkeiten und Fachkenntnisse, um Antisemitismus in einem didaktischen Setting wirksam entgegenzuwirken. Das umfangreiche Angebot an Lernmaterialien – viele von _erinnern.at_ und seinen ProjektpartnerInnen entwickelt – soll durch Aktivitäten ergänzt werden, die Fachwissen erweitern und Bewusstseinsbildung und -förderung sowie Kompetenzen stärken.

Das zwischen April 2021 und September 2022 laufende Projekt ist Bestandteil der Nationale Strategie gegen Antisemitismus und wird in einer Kooperation von _erinnern.at_ mit der Abteilung I/1 des BMBWF, die von Mag. Manfred Wirtitsch geleitet wird, umgesetzt.

Zielgruppen sind EntscheidungsträgerInnen aller Ebenen in der Bildungsverwaltung und im Bildungsmanagement sowie in Bildungseinrichtungen für die vorbereitende und berufsbegleitende LehrerInnenausbildung. Als Ergebnis werden diese Zielgruppen...

  • Fachwissen über historischen und gegenwärtigen Antisemitismus erwerben;
  • in der Lage sein, Antisemitismus in ihrem beruflichen Umfeld besser zu identifizieren und elaborierte Strategien gegen Antisemitismus anwenden;
  • sich der Notwendigkeit, der institutionalisierten Fortbildung aller relevanten AkteurInnen einschließlich der institutionalisierten LehrerInnenausbildung bewusst sein und in der Lage sein, spezifische Konzepte dafür heranzuziehen;
  • ein Strategiepapier zur nachhaltig verankerten Prävention von Antisemitismus durch Bildung in der Bildungsverwaltung und der LehrerInnenausbildung zur Hand haben.

Über zwei Arbeitsfelder sollen diese Ziele erreicht werden: Einerseits werden unter Einbindung von ExpertInnen zehn spezifische Aktivitäten (Seminare, Workshops, MultiplikatorInnen-Treffen) entwickelt und umgesetzt, die auf spezifische Bedürfnisse der politischen EntscheidungsträgerInnen in Bildungsverwaltung- und Management zugeschnitten sind. Andererseits wird parallel dazu unter Einbindung internationaler ExpertInnen ein Strategiepapier erarbeitet, das bestehende internationale Richtlinien zur Prävention, Reduktion und Bekämpfung von Antisemitismus für das österreichische Bildungssystem konkretisiert sowie einen Beitrag zur nachhaltigen Verankerung in der Bildungsverwaltung sowie den LehrerInnenausbildungseinrichtungen leistet. Abschließend werden sowohl das Strategiepapier, wie auch die Erkenntnisse und Ergebnisse aus den Aktivitäten bei einer europäischen Konferenz vorgestellt.

Ansprechpartner: Axel Schacht, axel.schacht@erinnern.at