"Warum Majda kein Grab hat" - Vortrag von Boris Jesih

Am 10. April 2012 um 19 Uhr spricht Boris Jesih im Volkshaus/Ljudski dom Klagenfurt über die Geschichte von Majda Vrhovnik-Lojzka, die als eine Organisatorin des antifaschistischen Widerstands in Kärnten von der Gestapo hingerichtet wurde.
Wann

09.04.2012 von 23:00 bis 23:00 (CET / UTC200)

Bundesland

Kärnten

Wo

kaernten

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Majda Vrhovnik-Lojzka, geboren 1922 in Ljubljana, Medizinstudentin, war gegen Ende des zweiten Weltkriegs leitendes Mitglied des Verbands der kommunistischen Jugend Jugoslawiens (SKOJ) in Mežica in Kärnten. Ab Oktober 1944 wirkte sie als Organisatorin des antifaschistischen Widerstands im Sattnitzgebiet und in Klagenfurt. Am 28. Februar 1945 wurde sie von der Klagenfurter Gestapo gefasst, grauenhaft gefoltert, erschlagen und angeblich irgendwo am Kreuzbergl verscharrt. Ihr Vater widmete sich bis zu seinem Ableben im Jahre 1970 der Suche nach ihrem Grab - erfolglos, obwohl er bis an die unmittelbar beteiligten Täter herangekommen war. Diese ließen ihn wissen, dass seine Suche chancenlos sei, denn die Klagenfurter Gestapo hätten auch in anderen ähnlichen "Fällen" die Ermordeten bewusst an unauffindbaren Stellen verschwinden lassen.

Während der Name von Majda Vrhovnik-Lojzka in der slowenischen
Öffentlichkeit präsent ist, – unter anderem sind z. B. in Ljubljana eine
Straße und eine Schule nach ihr benannt –, ist sie in Klagenfurt so
unbekannt wie ihr Grab. Das soll sich ändern.

Boris Jesih ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für ethnische Studien in Ljubljana. Der Vortrag wird live übersetzt.

Veranstalter: IKUC