Über Schulbücher

Schulbücher haben einen bedeutenden Einfluss auf den Geschichtsunterricht. Trotz vermehrt digitaler Unterrichtsmaterialien und Bildungsangebote finden auch die in den Schulbüchern angebotenen Texte und Bilder Eingang ins Geschichtsbewusstsein der SchülerInnen.

Ein zeitgemäßer Geschichtsunterricht über Nationalsozialismus und Holocaust stellt – in Übereinstimmung mit dem Stand geschichtsdidaktischer Forschung – an das Schulbuch mehrere Anforderungen, die in den letzten Jahren vermehrt erfüllt werden, teilweise aber immer noch ihrer Umsetzung harren. Liegt der Fokus etwa nicht mehr auf den TäterInnen, sondern auf den Verfolgten, Vertriebenen und Ermordeten, so dürfen deren Geschichten nicht als bloße Opfergeschichten erzählt werden, sondern als Menschen mit vielfältigen und individuellen Lebensstationen, Erfahrungen und auch Handlungsspielräumen. Multiperspektivität, Gegenwartsbezüge und ein korrekter und sensibler Einsatz von Sprache, Bildern und anderen Quellen müssen den Schulbuchtexten inhärent sein.

_erinnern.at_ ist seit seinem Bestehen mit der Analyse, Weiterentwicklung und Verbesserung der Darstellung von Nationalsozialismus und Holocaust in österreichischen Schulbüchern befasst. Dies im Rahmen von nationalen und internationalen Kooperationen, in Form von Schulbuchgesprächen/dialogen und (transnationalen) Gutachten und Empfehlungen, gestützt durch die Expertise von HistorikerInnen, FachdidaktikerInnen, LektorInnen und GutachterInnen.

Hier finden Sie einen Überblick über unsere Schulbuch-Aktivitäten.


Strobler Schulbuchgespräche

Die Strobler Schulbuchgespräche fanden 1999, 2006 und 2008 im Auftrag des Unterrichtsministeriums statt. Mehrere Arbeitsgruppen setzten sich mit der Darstellung von Nationalsozialismus und Holocaust, zu jüdischer Geschichte und zur Geschichte des Staates Israel in österreichischen Schulbüchern auseinander.


Österreichisch-Israelisches Schulbuchkomitee

Seit 2017 arbeitete das österreichisch-israelische Schulbuchkomitee an der Analyse von Schulbüchern für Geschichte und Politische Bildung sowie Geographie im Hinblick auf die Darstellung beider Länder. Aus den Ergebnissen erarbeitete das Komitee Empfehlungen für die Weiterentwicklung von Schulbüchern, die im nun erschienenen Abschlussbericht am 27.01.2022 präsentiert werden.