Buchpräsentation - Das Selbstverständliche tun

Wann

05.02.2019 von 18:00 bis 21:00 (CET / UTC100)

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Salzburg

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salzburg

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Die Salzburger Bäuerin Maria Etzer und ihr verbotener Einsatz
für Fremde im Nationalsozialismus.
Maria Prieler-Woldan

Maria Etzer, ledige Tochter einer Dienstmagd, wurde nach ihrer Hochzeit 1911 Bergbäuerin in Goldegg (Pongau). Ihr Mann verstarb bald darauf und hinterließ sie als 35-jährige Witwe mit vier Kindern. Als Ersatz für heimische Arbeitskräfte wurden den Höfen ZwangsarbeiterInnen und Kriegsgefangene vermittelt. Ein näherer Kontakt zu diesen, ja sogar das gemeinsame Essen, war streng verboten. Etzer jedoch widerstand der Nazi-Doktrin, indem sie gegenüber den „Fremdarbeitern“ Menschlichkeit bewahrte: Wegen „verbotenen Umgangs“ wurde sie zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt.

Im Nachkriegsösterreich wandten sich nur wenige solcherart verurteilte Frauen – erfolglos – an den Staat um Opferfürsorge. Etzer war eine von ihnen. Ihr Ansuchen wurde abgelehnt: Sie hatte sich nicht „in Wort und Tat für ein freies und demokratisches Österreich eingesetzt“ – obwohl sie zu Unrecht im Zuchthaus inhaftiert gewesen war.

Maria Prieler-Woldan, Dr. phil., geboren 1958, Soziologin und historische Sozialforscherin, Linz (Österreich). Zahlreiche Publikationen, u.a. Von Kremsmünster nach Brasilien. Lebensbild Bischof Richard Weberberger (2015), Das Konzil und die Frauen. Pionierinnen für Geschlechtergerechtigkeit in der katholischen Kirche (2013).

Zum Weiterlesen:
https://derstandard.at/2000088603207/Frauen-die-vergessenen-Opfer-der-NS-Diktatur

https://www.sn.at/wiki/Das_Selbstverst%C3%A4ndliche_tun

https://salzburg.orf.at/news/stories/2939058/

 

Die Veranstaltung des KZ-Verband/VdA Salzburg findet in der

 
Academy-Die Werbeagentur mit Bar
Franz-Josef-Straße 4, 5020 Salzburg


statt.