Kontinental-Verschiebungen:Jüdisch-argentinische Autorinnen in Diaspora und Exil

Literaturhaus Graz
Elisabethstrasse 30
8010 Graz

Eine Kooperation des Center for the Study of the
Americas mit dem Literaturhaus Graz und dem
Centrum für Jüdische Studien

Moderation und Übersetzung:
Erna Pfeiffer
Wann

13.10.2010 von 19:00 bis 20:30 (CET / UTC200)

Bundesland

Steiermark

Wo

steiermark

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Argentinien – anlässlich des 200. Jahrestags seiner Unabhängigkeit Gastland auf der Frankfurter Buchmesse 2010 – war im 19. Jahrhundert Ziel- und Fluchtpunkt mehrerer Millionen von Einwanderern, darunter einer großen Gruppe jüdischer ImmigrantInnen, sowohl aus dem sephardischen als auch aus dem Ashkenazi-Bereich. Diese ließen sich in Buenos Aires, aber auch auf dem noch weitgehend dünn besiedelten Land nieder – so waren zum Beispiel die „Gauchos Judíos“ aus der Provinz Entre Ríos legendär.

Während der argentinischen Militärdiktatur von 1976-1983 sahen sich zahlreiche Nachfahren dieser jüdischen Zuwanderer gezwungen, aus politischen Gründen das Zufluchtsland ihrer Großeltern wieder zu verlassen. Viele fanden Exil in Europa oder den USA und kehrten aus verschiedensten Gründen auch nach dem Ende direkter Verfolgungen nicht mehr nach Argentinien zurück. Dazu kam eine zunehmende Zahl von Wirtschaftsflüchtlingen, die im Zuge der Wirtschaftskrise des ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts ebenfalls dem Land den Rücken kehrten und ihr Glück anderswo suchten, in den meisten Fällen allerdings ohne großen Erfolg, da sie auch in Europa oder den USA vielfach heute noch in prekären Verhältnissen leben.

Mit Alicia Kozameh und Reina Roffé lesen zwei jüdisch-argentinische Autorinnen aus Werken, in denen sie versuchen, mit verschiedenen literarischen Mitteln (Essay, Roman, Erzählung) die komplexe Wanderungsgeschichte ihrer Familien und ihr eigenes Exil zu reflektieren bzw. künstlerisch aufzuarbeiten.