LANGE NACHT DER MUSEEN: Gedenkstätte Karajangasse
- https://www.erinnern.at/bundeslaender/wien/termine/lange-nacht-der-museen-gedenkstaette-karajangasse
- LANGE NACHT DER MUSEEN: Gedenkstätte Karajangasse
- 2019-10-05T18:00:00+02:00
- 2019-10-06T01:00:00+02:00
- Die Gedenkstätte Karajangasse als Teil der Langen Nacht der Museen, Karajangasse 14, 1200 Wien
05.10.2019 17:00 bis 06.10.2019 00:00 (CET / UTC200)
Wien
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Seit Mai 1999 gibt es in den Kellerräumlichkeiten des Brigittenauer Gymnasiums auf 200m² Ausstellungsfläche zwei umfassende zeitgeschichtliche Ausstellungen zu sehen: die Ausstellung „Als Schulen zu Gefängnissen wurden“, gestaltet von Schülern und Schülerinnen des Gymnasiums (in Etappen seit 1988) sowie "Die verlorene Insel" - gestaltet vom Aktionsradius Augarten. Die Gedenkstätte kam auf Initiative dieser beiden Institutionen zustande.
Der Standort hat einen historischen Bezug - in der ehemaligen Volksschule war im 38er Jahr ein Gestapogefängnis eingerichtet. Die Häftlinge waren hier bis zu ihrem Transport nach Dachau zu Hunderten in den Klassenräumen eingepfercht - unter ihnen Dr. Bruno Kreisky und Fritz Grünbaum. Ein Raum in der Ausstellung ist diesem traurigen Kapitel der Schulgeschichte gewidmet.
Man kann in der Ausstellung auch die Ergebnisse eines Schulprojekts sehen, das sich mit der Erforschung der Lebensgeschichten der über 350 ehemaligen vertriebenen jüdischen Schüler und Schülerinnen des Gymnasiums befasst. Eine Mappe mit 60 Briefen aus aller Welt zeugt von den schrecklichen Tagen nach dem Anschluss und der Zeit danach für die Betroffenen.
Das Projekt zeigt die vielfältigen Möglichkeiten, wie SchülerInnen zu einer Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, anknüpfend an ihren Wohnbezirk und ihre Schule, motiviert werden können. In vielen Medien wurde von dieser bleibenden Dokumentation jugendlichen Engagements berichtet, da die Schule eine der ersten war, die sich mit der nationalsozialistischen Vergangenheit der eigenen Schule und der Vertreibung ihrer jüdischen SchülerInnen auseinandersetzte.
Weitere Räume der Gedenkstätte befassen sich mit den innenpolitischen Bedingungen für den „Anschluss“ und weiteren Dimensionen des Nationalsozialismus.