Zentrales Seminar 2021: „Über Jüdinnen und Juden sprechen“ – Bildungsarbeit gegen Antisemitismen

Das Zentrale Seminar ist die größte LehrerInnenfortbildung zum Thema Holocaust, Nationalsozialismus und Antisemitismus und findet vom 11. bis zum 13. November 2021 in Kooperation mit dem Jüdischen Museum in Hohenems statt. Dieses Jahr wird ein Live-Stream über Zoom allen Interessierten, die nicht vor Ort sein können, die Möglichkeit geben, die angebotenen Vorträge und Podiumsgespräche zeitgleich online zu verfolgen.

„Über Jüdinnen und Juden sprechen“ - Bildungsarbeit gegen Antisemitismen

Historisch-politische Bildungsarbeit gegen Antisemitismen ist eine der Kernaufgaben von _erinnern.at_, und zwar sowohl präventiv als auch intervenierend. Dies beinhaltet vielfältige pädagogische Herausforderungen. Im österreichischen Geschichtsunterricht wird die Geschichte von Jüdinnen und Juden häufig und vorrangig in Zusammenhang mit den Themen Holocaust und Antisemitismus behandelt. Dabei besteht nicht nur die Gefahr, jüdische Geschichte auf Verfolgungs- und Vernichtungsgeschichte zu reduzieren. Es bleibt ferner unberücksichtigt, dass Wissen über Judentum und jüdisches Leben sowie über Holocaust und Nationalsozialismus nur bedingt geeignet sind, um Antisemitismen zu begegnen.

Wie kann historisch-politische Bildung der alleinigen Historisierung von Antisemitismus entgegenwirken und Lehrende und Lernende dazu befähigen, auch gegenwärtige antisemitische Codes, Bilder und Verschwörungsmythen als solche zu erkennen und zu dekonstruieren? Wie sehen angemessene Lernsettings in heterogenen Klassenzimmern aus, die auf eine sachlich begründete Auseinandersetzung fokussieren und auf Moralisierung verzichten? Wie können jüdische Perspektiven (auf Antisemitismus) in ihrer Vielfalt einbezogen werden?

Zum Programm

Unter dem Titel „Über Jüdinnen und Juden sprechen“ sollen im Rahmen des Zentralen Seminars 2021 in Hohenems Bildungsstrategien gegen Antisemitismen diskutiert werden, welche die diversen Ebenen (und Konstellationen) im Sozialraum Schule berücksichtigen und auf die unterschiedlichen Erscheinungsformen und Funktionen von Antisemitismen reagieren. Die Fachvorträge und Diskussionen werden sich mit Grundsätzen antisemitismuskritischer Bildungsarbeit befassen. Sie gehen etwa auf die Thesen ein, dass Lernen über und gegen Antisemitismus im Kontext anderer Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit erfolgen soll, oder, dass die Thematisierung im Unterricht über global- und lokalgeschichtliche Zugänge gelingt. Perspektiven von Geschichts- und Erinnerungsarbeit im lokalen Kontext werden über Exkursionen zu (historisch) relevanten Orten jüdischen Lebens angeboten. Sie geben Einblick in das Zusammenleben der diversen Gesellschaften gestern und heute. Der Transfer von Bildungsstrategien und didaktischen Konzepten in die Unterrichtspraxis wird in Workshops gewährleistet, bei welchen neue Lernmaterialien von _erinnern.at_ vorgestellt werden. Das detaillierte Programm finden Sie hier:
Download des Programms

Zum Zentralen Seminar

Das Zentrale Seminar von _erinnern.at_ ist die größte LehrerInnenfortbildung zum Thema Holocaust, Nationalsozialismus und Antisemitismus und wird jährlich in wechselnden Bundesländern abgehalten. Dieses Jahr findet es vom 11. bis zum 13. November 2021 in Kooperation mit dem Jüdischen Museum in Hohenems statt. Das Seminar bietet eine bereichernde Fortbildung mit Vorträgen, Workshops und Exkursionen sowie zahlreichen Anregungen und Hilfestellungen zum Unterrichten. Es gibt Gelegenheit, Lernmaterialien kennen zu lernen, Themen in kleinen Gruppen zu vertiefen und sich mit KollegInnen auszutauschen.

Das Zentrale Seminar richtet sich an LehrerInnen aller Schultypen und Fächer, insbesondere Geschichte und Politische Bildung, aus ganz Österreich. Ein Platzkontingent steht für VermittlerInnen aus dem außerschulischen Bildungsbereich (Gedenkstätten-PädagogInnen) sowie für Studierende zur Verfügung. Das Seminar gilt als Fortbildung für LehrerInnen im Sinne des BMBWF.

Anmeldung und Covid Maßnahmen

Eine Anmeldung zum Seminar vor Ort ist nicht mehr möglich.
Beim Seminar gilt die 2G-Regelung (geimpft oder genesen). Der 2G-Nachweis wird vor Ort im Zuge der Registrierung zum Seminar überprüft.

Vorträge und Diskussionen online verfolgen - das Zentrale Seminar im Live-Stream

Dieses Jahr wird ein Live-Stream über Zoom allen Interessierten, die Möglichkeit geben, die angebotenen Vorträge und Podiumsgespräche zeitgleich online zu verfolgen. Ebenso wird der Live-Stream auf der Facebook-Seite von _erinnern.at_ übertragen. Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig. Wir übertragen die folgenden Programmpunkte:

11. November:
15:30 Uhr - Seminareröffnung
16:00 Uhr - Vorträge von Bernadette Edtmaier und Sybille Hoffmann
20:00 Uhr - Keynote von Monique Eckmann

12. November:
20:00 Uhr - „20 Jahre _erinnern.at_“

13. November:
10:15 Uhr - Panel und Gespräch zu Antisemitischen Verschwörungserzählungen

Zugang zum Live-Stream auf Zoom: https://us06web.zoom.us/j/87858846998

      Links

      Informationen zum Zentralen Seminar: - Link

      Jüdisches Museum Hohenems: - Link