Ehem. Synagoge St. Pölten
Das Institut für Jüdische Geschichte Österreichs wurde im sog. „Bedenkjahr“ 1988 gegründet und widmet sich der umfassenden Erforschung der österreichisch-jüdischen Geschichte in den jeweiligen Landesgrenzen vom Mittelalter bis in die Gegenwart.
Das Institut ist in der ehemaligen Synagoge in St. Pölten untergebracht, damit erfährt das durch die Auslöschung der Kultusgemeinde St. Pölten durch die Nationalisten verwaiste Gebäude eine sinnvolle Nutzung. Die Synagoge wurde 1912 errichtet, am 10. November 1938 wurde das Gebäude verwüstet, blieb aber erhalten. Zwar konnte sich keine neue jüdische Gemeinde mehr etablieren, das Haus wurde aber 1984 aus Mitteln von Bund und Land renoviert. Die Frauengalerie, die Kuppel, der Toraschrein, die originalgetreu restaurierten Jugendstil-Wandmalereien und eine kleine Gedenkinstallation prägen den eindrucksvollen Festraum.
Aktuelle Öffnungszeiten
Öffnungszeiten Synagoge 5. Juni - 26. September 2021 (Eingang: Dr. Karl Renner-Promenade 22)
Freitag 14:00-19:00
Samstag 14:00-19:00
Sonntag 14:00-19:00
Öffnungszeiten Institut und Synagoge: ab 6. September 2021 (Eingang: Lederergasse 12)
Mo-Fr 9:30-13:00 (an Werktagen)
Anmeldungen / Kosten: Eintritt und kurze Führung innerhalb der Öffnungszeiten kostenlos. Ansonsten persönliche Vereinbarung
Ansprechpartner und Kontakt
Dr. Karl Renner-Promenade 22, 3100 St. Pölten
Tel. +43 (0)2742 / 77171-13
Fax +43 (0)2742 / 77171-15
office@injoest.ac.at
www.injoest.ac.at
Dr. Martha Keil (Direktorin)
Dr. Sabine Hödl
Anfahrt: ÖBB, Hauptbahnhof St. Pölten, Fußweg durch die Fußgängerzone
Zielgruppe
Für alle offen. Die Führungen werden der Altersstufe und Vorbildung angepasst.
Vor- und Nachbereitung sind nicht unbedingt notwendig, aber wünschenswert. Unterstützung auf Anfrage, aber im Rahmen der personellen Möglichkeiten eines kleinen Forschungsinstituts.
Unterlagen
- Christoph Lind: „… es gab so nette Leute dort“. Die zerstörte jüdische Gemeinde St. Pölten. NÖ Pressehaus, St. Pölten 1998.
- Christoph Lind: „… sind wir doch in unserer Heimat als Landmenschen aufgewachsen…“ Die „Landsprengel“ der Israelitischen Kultusgemeinde St. Pölten: Jüdische Schicksale zwischen Wienerwald und Erlauf. NÖ Landesverlag, St. Pölten 2002
- Geschichte wieder herstellen? St. Pöltens jüdische Vergangenheit. Broschüre, 35 S, o 3,60 (am Institut erhältlich)
-
Christoph Lind, Kleine jüdische Kolonien. Juden in Niederösterreich 1782-1914, Wien 2013Eveline Brugger et al, Geschichte der Juden in Österreich, Wien 2013
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Martha Keil (Hg.), Gott und Kaiser. 100 Jahre ehemalige Synagoge, St. Pölten 2013
Das Institut für Jüdische Geschichte Österreichs
wird als Rechtskörperschaft durch den „Verein für die Erforschung der Geschichte der Juden in Österreich“ getragen, dem Vertreter der IKG Wien, der Universität Wien und zum Thema engagierte Persönlichkeiten angehören. Die Finanzierung durch öffentliche Mittel erfolgt vor allem durch das BMWF, das Land Niederösterreich, die Stadt Wien, die Stadt St. Pölten, den Nationalfonds und durch Projektförderung des FWF. Mit Inseratenwerbung in den beiden Zeitschriften des Instituts und für Projektförderung werden auch private Sponsoren gewonnen.
Die Zahl der fest angestellten bzw. freien MitarbeiterInnen variiert je nach der Zahl der Forschungsprojekte, ehrenamtliche sind nicht beschäftigt.
Arbeitsschwerpunkte
Zu den Forschungsprojekten, Publikationen und Veranstaltungen des Instituts siehe unsere homepage http://www.injoest.ac.at
Betreuungsangebot
Führungen nach telefonischer Vereinbarung
Zur ehemaligen jüdischen Gemeinde St. Pölten existieren ein Fotoarchiv, lebensgeschichtliche Erinnerungen, Dokumente in Kopien und anderes.
Projektbetreuung nach telefonischer Vereinbarung.
Der 310 Ermordeten wird in einer kleinen Foto- und Namensdokumentation gedacht.
Seit September 2008 ist auf der Frauengalerie und am Chor die Dauerausstellung "Bei uns war ein wirklich jüdisches Leben." Die Kultusgemeinde St. Pölten und ihre Vernichtung zu sehen.