Buchpräsentation: "... alles eine Fortsetzung von Dachau und Mauthausen?"

Die KZ-Gedenkstätte Mauthausen lädt zur Buchpräsentation "... alles eine Fortsetzung von Dachau und Mauthausen?" von Bernhard Kathan (Mauthausen Studien Band 12). Lesung von Florian Eisner und Gespräch mit dem Autor. Freier Eintritt. 5.12. Kunstuniversität Linz
Repräsentationsraum West, 5. OG, Hauptplatz 6, 4020 Linz.
Wann

05.12.2018 von 17:30 bis 19:30 (CET / UTC100)

Wo

oberoesterreich

Termin zum Kalender hinzufügen

iCal

Der bedeutende österreichische Publizist Nikolaus Hovorka, der sich bereits 1932 als Herausgeber des Buches „Zwischenspiel Hitler“ die Nationalsozialisten zum Feind gemacht hatte, erlebte die NS-Zeit aus zwei unterschiedlichen Perspektiven: 1938 aus politischen Gründen verhaftet, war er mehr als vier Jahre lang in den Konzentrationslagern Dachau und Mauthausen interniert worden, bevor er 1942 in die Wehrmacht „entlassen“ wurde. Sowohl seine KZ-Haft als auch seine Zeit als Soldat reflektierte Hovorka in zahlreichen Briefen, deren Überlieferung als ausgesprochener Glücksfall zu betrachten ist. Dieser einzigartige Briefbestand wurde von dem Kulturhistoriker, Sozialwissenschaftler und Künstler Bernhard Kathan aufgearbeitet und wird nun erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

 

Sowohl seine KZ-Haft als auch seine Zeit als Soldat reflektierte Hovorka in zahlreichen Briefen, deren Überlieferung als ausgesprochener Glücksfall zu betrachten ist. Die KZ-Erfahrungen bilden darin den übersehbaren Referenzrahmen seiner Wahrnehmungen und seines Handelns.

 

Hovorka zählte in Mauthausen zu den „Privilegierten“ und bewegte sich dadurch in der sogenannten Grauzone. Er war im SS-Revier beschäftigt, wo er SS-Führer massierte, und hatte dadurch unmittelbar mit den Haupttätern des Massenmords wie Aribert Heim zu tun. Wie andere wurde er zwangsläufig zu einem Mitakteur im Vernichtungsprogramm. Obwohl die wenigsten der vielen Bezüge auf Dachau und Mauthausen genauer ausgeführt sind, geben sie doch in vielerlei Hinsicht Aufschluss.

 

Die erlebte und beobachtete Gewalt sowie die Konflikte, die er während des Krieges dokumentierte, erfuhren auch viele andere aus politischen Gründen Internierte, die wie Hovorka aus Konzentrationslagern in die Wehrmacht entlassen wurden und dort wieder SS-Angehörige als Vorgesetzte hatten. Die Beschreibungen seines Umgangs mit ihnen lassen auf Strategien schließen, die ihm im KZ Mauthausen zu überleben halfen.

 

Dieser einzigartige Briefbestand wurde von dem Kulturhistoriker, Sozialwissenschaftler und Künstler Bernhard Kathan aufgearbeitet und wird nun erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

 

Anmeldung aufgrund begrenzter TeilnehmerInnenzahl erforderlich: - Link